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trinschen

Posted on 21.2.2020

Die Beleuchtung des Themas Alkoholabhängigkeit unter den verschiedensten Aspekten ist sowohl bei den Studierenden der Sozialen Arbeit als auch bei den angehenden Psychologen ein beliebtes Thema für Haus- und Abschlussarbeiten. Dieses Buch ist als Wunschbuch von Studierenden in den Bibliotheksbestand gelangt, da sie neben den klassischen Lehr- und Therapiebüchern auch noch einen anderen Ansatz haben wollten. Daniel Schreiber nimmt den Leser mit auf eine Reise durch seine eigene Alkoholabhängigkeit. Das Buch ist eine Mischung aus Biografie und Sachbuch, wichtige Thesen sind Quellen belegt. Das Lesen macht sehr nachdenklich, vor allem, wenn man über eine der Kernaussagen genauer nachdenkt: Wir haben eine sehr ausgeprägte Trinkkultur, Alkohol gehört zu jeder Feier, zu jedem geselligen Zusammensein einfach dazu und wer keinen Alkohol trinkt, der gilt als Spielverderber und wird schräg angeguckt. Die nächsten spannenden Fragen lauten dann: Ab wann bin ich eigentlich alkoholabhängig? Wo verläuft dir Grenze zwischen „normalem“ Trinkverhalten und Abhängigkeit? Dazu gibt es einen Ausflug in die Welt der Neurobiologie, in der erklärt wird, was regelmäßiges Trinken im Gehirn auslöst. Und schließlich geht es noch um das Stigma, dass man als trockener Alkoholiker mit sich trägt. Während es in anderen Ländern normal ist, zu seiner überstandenen Abhängigkeit zu stehen, ist Alkoholabhängigkeit in Deutschland scheinbar immer noch ein Tabuthema, das vor allem mit Obdachlosen und Menschen aus der unteren Einkommensschicht assoziiert wird. Das Buch hat mich (und zwangsläufig auch meine Kollegen und Freunde) zu diversen Diskussionen und Reflexionen über das eigene Trinkverhalten angeregt.

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