Becca
Die Sinners of Saint Reihe findet mit diesem Band ihr Ende. Ich habe im Vorfeld vieles über Broken Love gehört, sodass ich ein halbes Jahr, nachdem ich die drei anderen Teile gelesen habe, auch endlich dieses Buch lesen wollte. Die Handlung: Bane möchte ein Surfparadies in Todos Santos eröffnen, benötigt dafür aber den passenden Geschäftspartner für das passende Kleingeld. Also wendet er sich an Darren, der für die Bereitstellung von Millionen von Dollar nur eine Forderung hat: Bane soll dessen Stieftochter Jesse wieder in das Leben befördern, da sie sich seit einem Vorfall nur in ihrem Zimmer verschanzt. Dabei darf er ihr aber nicht zu nahe kommen, geschweige denn mit ihr schlafen oder sich in sie verlieben. Gut. Dass Bane das nicht schaffen wird, ist, denke ich, uns allen klar. Bane selbst ist der Inbegriff eines Badboys und damit aber auch irgendwie der interessanteste von den vier Jungs, die wir in dieser Reihe kennenlernen durften. Banes Charakter faszinierte mich von anfang an und nach circa 100 Seiten wollte ich gern meinen eigenen Bane haben. Jesse ist das kleine Mädchen von nebenan mit einer schrecklichen Vergangenheit, welche sich unter normalen Umständen nicht mehr hinaus traut. Erst Bane schafft es, sie aus ihrer Reserve zu locken, sodass sie sich auch anderen Menschen wieder öffnet. Die Beziehung der beiden beginnt sehr authentisch. Ich mochte das Wirtgeplänkel zwischen den beiden und auch die Dynamik, die sie aufwiesen. Allerdings schlug der Genuss des Buches ab der Mitte des Buches für mich um. Es waren für mich zu viele schlimme Dinge auf einmal, gefühlt wurde wieder einfach alles zusammengeschmissen, was ging, und in einen Roman gepackt. Das Buch enthält direkt am Anfang eine Triggerwarnung bezüglich sexueller Gewalt und obwohl man das Schicksal von Jesse kennt, verhält sie sich plötzlich gar nicht mehr so, wie sie am Anfang des Buches noch beschrieben wurde, was mich sehr verwirrte, weil es einfach nicht passte. Ich habe ihr ihr Schicksal nicht mehr abgenommen. Und durch die anderen Dinge, die noch so in der zweiten Hälfte des Buches passieren, wirkte das für mich einfach noch unglaubwürdiger. Die erste Hälfte hätte ich mit glatten 5/5 bewertet, die zweite Hälfte dann nur noch mit 3/5, was ein Mittel von 4/5 ergibt. Der Schreibstil war aber gewohnt flüssig und belebend. Ich liebe L. J. Shens unverblümten Stil und bin auch jetzt schon sehr gespannt auf die neue Reihe von ihr.