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seehase1977

Posted on 21.2.2020

Blutig, packend, schockierend – ein echter Carter! Ein neuer Fall für Hunter und Garcia von der UV-Einheit des LAPD. Der Tatort ist auch für hartgesottene Polizisten ein verstörender Anblick. Eine junge Frau liegt gehäutet auf ihrem Bett, Hände und Füße sind vom Körper entfernt worden. Der Täter hat eine kryptische Nachricht hinterlassen, die es zu entschlüsseln gilt. Als es beunruhigende Zusammenhänge zu weiteren Morden gibt, schaltet sich das FBI ein. Die Jagd auf den „Chirurgen“ beginnt… Meine Meinung: „Blutrausch – Er muss töten“ von Chris Carter ist der 9. Teil der Reihe um die Detektives Robert Hunter und Carlos Garcia. Carter ist für viele seiner Fans der König des Thrills, weshalb auch meine Ansprüche an seine Thriller sehr hohe sind. Der Autor hat mich auch dieses Mal nicht enttäuscht und einmal mehr war ich schockiert, welch unfassbare und grausame Fantasie aus der Feder des Meisters entspringt. Hunter und Garcia arbeiten in ihrem neuesten und wieder überaus brutalen Fall dieses Mal nicht alleine. Das FBI schaltet sich ein und die Zusammenarbeit mit den Feds gestaltet sich nicht immer leicht. Ein Klischee, das sich wie ein roter Faden durch den Plot zieht und manch delikate Situationen auf den Plan ruft. Der Täter, der auch in einzelnen Kapiteln zu Wort kommt, ist ein ganz besonderer, der sich selbst als Kunstsammler versteht und dessen Morde und Tatorte keinem gleichen Schema zu folgen scheinen, bis auf kryptische Nachrichten, die der sogenannte Chirurg auf seinen Opfern hinterlässt. Eine hochspannende und fieberhaft Jagd beginnt. Wie von Chris Carter nicht anders gewohnt, ist man von Beginn an gefesselt. Gepackt von einem durchdachten und spannenden Plot, kurzen Kapiteln und der unverwechselbaren Schreibweise des Autors. Gespickt mit zahlreichen Wendungen wird der Leser in die Irre geführt. Dennoch war das Ende nicht so überraschend und schockierend wie man das von anderen Teilen der Reihe gewohnt ist. Nach bereits neun Folgen der Serie sind Hunter und Garcia schon fast sowas wie alte Freunde. Carter schafft es dennoch, seine Protagonisten lebendig zu halten. Robert Hunter knüpft nach jahrelanger Einsamkeit zarte Bande zu einer Frau. Diese, von ihm ungewohnten Gefühle, verleihen ihm eine sympathische und menschliche Verletzlichkeit. Der Thriller endet mit einem alten Bekannten und einem wirklich fiesen Cliffhanger! Ein immer wiederkehrendes Ärgernis ist der Buchtitel. Wann lernt der Verlag endlich, sich bei der Übersetzung eng an die Originaltitel zu halten? „Gallery of the Dead“ reflektiert den Inhalt des Buches deutlich besser als der deutsche Titel, der hier einmal mehr ziemlich an den Haaren herbeigezogen ist! Mein Fazit: „Blutrausch – Er muss töten“ von Chris Carter ist wieder einmal harter Tobak. Kritik bedeutet bei den Büchern vom König des Thrills immer Jammern auf sehr hohem Niveau, dennoch hat mich hier nicht alles zu 100 Prozent überzeugt. Trotzdem, ein Carter wie er sein soll, spannend, blutig und grausam faszinierend. Ein Muss für alle Carter-Fans!

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