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seehase1977

Posted on 21.2.2020

Der Fall Blauensteiner – interessant und hervorragend recherchiert Als „Schwarze Witwe“ ging Elfriede Blauensteiner in die österreichische Kriminalgeschichte ein. Die in ärmlichen und gewalttätigen Verhältnissen geborene und aufgewachsene Blauensteiner pflegt ihren Mann im wahrsten Sinne des Wortes zu Tode. Ihm folgen weitere betuchte Herren, die die Witwe mittels Kontaktanzeigen ausfindig macht. Um an deren Geld zu kommen, tötet Elfriede Blauensteiner ihre Opfer mit Medikamenten… Meine Meinung: „Die Schwarze Witwe von Wien“ gehört zu der True Crime-Reihe aus dem Gmeiner Verlag. Die in Hamburg lebende Journalistin und Autorin Monika Buttler beleuchtet in ihrem Roman anschaulich das Leben und Morden der Elfriede Blauensteiner und beschert ihren Lesern interessante und informative Lesestunden. Wie so oft bei der True-Crime-Reihe des Gmeiner Verlags wird man hier keinen typischen Kriminalroman finden. Es gibt sie nicht, die typischen polizeilichen Ermittlungsarbeiten, vielmehr wird der Fall aus einer anderen Perspektive in Szene gesetzt. Erzählt wird die Geschichte von Elfriede Blauensteiner von dem fiktiven Journalisten Felix Moser, der in einem bekannten Boulevardmagazin die Story der „Schwarzen Witwe“ ganz groß rausbringen möchte. Seine Recherchearbeiten, das Lesen der Vernehmungsprotokolle und der Memoiren der Mörderin sind die Grundlage des Romans und lassen den Leser somit hautnah daran teilhaben. Dennoch hätte ich diese Rahmengeschichte für mich nicht gebraucht. Monika Buttler gewährt interessante und erschreckende Einblicke in Blauensteiners Leben und ihre Entwicklung zur eiskalten Mörderin. Auch wenn ihre Lebensumstände schwierig waren, entschuldigen diese nicht ihre Taten, die sie bis zum Schluss mit Sätzen wie „Ich wasche meine Hände in Unschuld“ von sich wies. Elfriede Blauensteiner tötete aus Rache und Habgier und war sich kaltblütig der Leiden ihrer Opfer in jeder Sekunde bewusst. Mein Fazit: Der Roman „Die Schwarze Witwe von Wien“ reflektiert die Verbrechen von Elfriede Blauenstein, die mit ihren Taten in die österreichische Kriminalgeschichte einging. Die Autorin hat meiner Meinung nach hervorragende Recherchearbeit geleistet und diese journalistisch gut umgesetzt, der nüchterne Schreib- und Erzählstil hält den Leser jedoch auf Distanz zum Geschehen. Dennoch ist der Fall der „Schwarzen Witwe“ spannend zu lesen, aufschlussreich und empfehlenswert und hat mein Interesse derart geweckt, dass ich mich nach der Lektüre näher mit den Morden der Elfriede Blauenstein beschäftigt habe.

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