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jackysletterlove

Posted on 21.2.2020

Obwohl das Schicksal der Protagonisten kein Zuckerschlecken ist, enthält eine Leichtigkeit, die ich mit der Sommerzeit verbinde: das einfache, teils witzige Genießen jedes sonnigen Tages. Die fünf Frauen schloss ich direkt ins Herz, auch wenn es bei Sabine etwas länger dauerte. So ziemlich jeder Typ ist einmal vertreten: die etwas bäuerlich wirkende Margarete "Gret", die auf der Reise ihren kulinarischen Horizont erweitert, die schüchterne Hertha, die erst in der Ferne erkennt, dass das Leben mehr als nur "Heinz, den Schrecklichen" zu bieten hat, die gut organisierte Marion mit ihrem "perfekten Peter", die überheblich wirkende Sabine, die dennoch ab und an ihr gutes Herz hervor blitzen lässt und natürlich Anja, die auf ihrer ganz persönlichen Reise ist, zu erkennen, dass man sich von keiner Krankheit vom Leben abhalten sollte. Gret sorgte für besonders heitere Momente. Ob es nun ihre Obsession für Vegemite war (furchtbares Zeug- wie kann man so etwas esse?!) oder das Streuben, ihr Obstmesser vor der Gepäckkontrolle loswerden zu müssen. Jede der Frauen entwickelt sich ganz persönlich weiter- mein Highlight der Geschichte. Andrea Ulmer schafft es, das schwer verdauliche Thema Krebs nicht zu einem schwebendem, bedrückendem Unheil werden zu lassen. Der Stempel "Krebsbuch" würde dem Tiefsinn, dem Einfallsreichtum und den liebevoll ausgearbeiteten Figuren nicht annähernd gerecht werden. Wer eine leichte, lustige und rührende Geschichte lesen möchte, dem kann ich das Buch nur wärmstens empfehlen.

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