Queen of Hell
Da ich bereits "Töte, was du liebst" gelesen habe und einfach begeistert von dem Buch war, waren meine Erwartungen an das zweite Buch des Autors natürlich recht hoch. Besonders im Bezug auf den psychologischen Aspekt. Ich muss zugeben, dass dieses Buch etwas schwächer ist. Zwar fiel mir der Einstieg nicht extrem schwer, aber der Anfang war doch ziemlich verwirrend, weshalb ich mir vorstellen kann, dass viele das Buch abbrechen würden. Im ersten Drittel muss man die Dinge hinnehmen, wie sie sind, ohne tatsächlich zu versuchen, zu verstehen, was genau wie zusammenhängt. Recht schnell wird klar, dass dieses Buch nichts für Zwischendurch ist. Man muss sich wirklich konzentrieren und darauf einlassen, sonst kommt man gar nicht mit. Dies liegt vor allem daran, dass insgesamt betrachtet ziemlich viele Personen vorgestellt werden und handlungsmäßig sehr viel passiert. Obwohl viele Personen vorkommen, hat der Autor es geschafft, jede Figur vielschichtig auszuarbeiten und dafür zu sorgen, dass es erst eine Weile dauert, bis man die ein oder andere Person durchschauen kann. Dabei kann es vorkommen, dass sich Sympathien verschieben. Sprich: Eine Figur, die Anfangs sehr sympathisch wirkte, entwickelt sich zu einer, mit der man am liebsten nichts mehr zu tum hätte. In der Mitte des Buches fällt die Spannung, die durch tausende offene Fragen aufgebaut wurde, ab, bevor sie gegen Ende hin unglaublich ansteigt und ein logisches, durchdachtes und sehr gut zusammengefügtes Ende präsentiert. Es lohnt sich also, durchzuhalten. Im Vordergrund des Buches steht definitiv die Psyche des Menschen, was mir persönlich sehr gefällt. Bereits auf dem Cover des Buches wird angeteasert, dass es sich um einen Psychothriller handelt. Doch in der heutigen Zeit sind sich Thriller, Psychothriller und Krimi dermaßen ähnlich, dass sich dieses Buch abhebt. Der Fokus wird (zum Glück) nicht auf die Ermittlungen gelegt, sondern auf das, was einen Psychothriller ausmacht. Das Buch wird durch Sichtwechsel, kurze und knackige Kapitel recht schnell vorangetrieben. Rückblenden kommen immer wieder vor und steigern sich, was zur Lösung des "Problems" beiträgt und eine Welt voller psychischer Beeinflussung offenbart. Fazit: Das Buch insgesamt hat mir ziemlich gut gefallen. Ja, man muss sich beim Lesen konzentrieren, mitdenken und einige Dinge hinnehmen, aber genau dadurch, dass man sich auf die Geschichte einlässt, entwickelt sich das Buch zu einem schönen Psychothriller.