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Caillean

Posted on 20.2.2020

Absolut mitreißend! Ich liebe Bücher. Und ich liebe Wein. Beste Voraussetzungen für dieses Buch  Auch wenn es darin nicht vorrangig um die Weinherstellung geht, sondern eher um die Lebens- und Ar-beitsbedingungen in Fabriken im späten 19. Jahrhundert. Der Wein kommt auch nicht zu kurz, aber eben etwas kürzer als gedacht. Ich war jedenfalls auch diesmal wieder begeistert! Marie Lacrosse (ein Pseudonym der Autorin Marita Spang) hat ein unfassendes Panorama erschaffen, welches die Lebensumstände mehrerer Klassen detailreich und authentisch schildert. Im Vordergrund stehen auch in diesem zweiten Band Irene (ein ehemaliges Dienstmädchen der Gutsbesitzerfamilie Gerban) und Franz (der Sohn des Gutsbesitzers). Da die beiden Liebenden zum Ende des ersten Bandes nicht zusammengefunden haben, erzählt dieser zweite Band ihre Lebensgeschichten (zunächst) unabhängig voneinander weiter. Eine große Rolle spielen dabei Irenes Tätigkeiten in einer Tuchfabrik und später als Näherin. Auch Franz‘ Entscheidungen über seine weitere Zukunft hängen am seidenen Faden. Soll er trotz der Differenzen mit seinem Vater das Weingut übernehmen? Ich habe mit Irene und Franz regelrecht mitgefiebert, was vor allem an dem mitreißenden Erzählstil liegt, den die Autorin an den Tag legt. Über die Osterfeiertage bin ich nur so durch die Seiten geflogen – dass es fast 700 waren, hat mich überhaupt nicht gestört. Ganz im Gegenteil, ich war ein wenig traurig, als die Geschichte zu Ende war. Zum Glück ist der dritte Band dieser Saga schon für September 2019 angekündigt – und ich freu mich jetzt schon drauf! Wer dramatische historische Schmöker liebt und dabei noch etwas über die Lebensumstände damals lernen möchte, ist hier genau richtig! Empfehlen würde ich aber, den Vorgängerband gelesen zu haben, bevor man mit diesem hier beginnt. Viele Zusammenhänge aus Band 1 werden zwar noch einmal zusammengefasst – aber dort ist schon recht viel passiert und das Lesen ist sicher entspannter, wenn man die Vorgeschichte kennt.

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