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Tiuri

Posted on 20.2.2020

Der Roman „Willkommen in Lake Success“ von Gary Shteyngart handelt von Barry einem Hedgefonds- Manager, der aufgrund familiärer Probleme eine Busreise durch Amerika zurück zu seiner College- Liebe antritt. Auf der Fahrt begegnet er verschiedenen Menschen, darunter auch Trump- Anhänger, deren Beweggründe kurz vor der Präsidentschaftswahl 2016 eine besondere Rolle spielen. Ein wichtiges und entscheidendes Thema im Roman ist der Umgang mit Geld oder Vermögen generell, schon allein durch Barrys Beruf als Manager von Hedgefonds in Millionenhöhe. Ich finde die Auseinandersetztung mit diesem ist dem Autor sehr gelungen, denn Reichtum wird weder auf- noch abgewertet. Man kann aus dem Roman für sich also ganz eigene Schlüsse über die wahre Bedeutung von Geld ziehen. Ich habe für mich mitgenommen, dass Geld allein nicht glücklich macht. An dieser Stelle möchte ich aber auch anmerken, dass es für mich als Laien nicht immer einfach war Barrys Aktivitäten an der Börse zu verstehen. Ich habe mir einen Zettel mit Begriffserklärungen angelegt und würde das auch jedem empfehlen, um der Handlung besser folgen zu können. Im Nachhinein kann ich sagen, dass ich etwas über die Börse und wirtschaftliche Vorgänge gelernt habe. Die Spannung der Geschichte leidet, meiner Meinung nach, jedoch eindeutig unter dem informierenden, weiterbildenden Aspekt der Lektüre. Daher ist oft Durchhaltevermögen gefragt. Die Romanhandlung war in meinen Augen oft unrealistisch, was grundsätzlich nicht negativ konotiert sein muss, es ist schließlich ein Roman. In diesem Fall für mich schon. Ich hätte es spannender gefunden darüber zu lesen, wie Barry auf Rückschläge reagiert hätte. Bei Begegnungen zum Beispiel scheint für ihn immer alles so zu verlaufen, wie er sich das vorstellt. Das hat mir nicht gefallen und den Protagonisten für mich auch irgendwie unsympathisch gemacht. Leider konnte ich für keine Figur im Roman tatsächliche Sympathien hegen. Zusammenfassend möchte ich sagen, dass der Roman bedauerlicherweise überhaupt nicht meinen Humor getroffen hat, obwohl viele Kritiker von diesem humorvollen Buch schwärmten. Ich konnte mich nicht mit den Protagonisten identifizieren und das wiederkehrende Motiv der Uhr hat mich irgendwann nur noch genervt. Die Entwicklungsprozesse der Figuren waren gut zu verfolgen, lassen aber trotzdem zu wünschen übrig. Die versteckte Gesellschaftskritik hat mir gefallen. Ich habe einiges gelernt, obwohl ich mir noch mehr Inhalt zur Präsidentschaftswahl von Donald Trump gewünscht hätte. Dieser Aspekt des Romans war für mich nämlich der Grund, warum ich ihn lesen wollte. Meine Erwartungen wurden leider überhaupt nicht erfüllt und deshalb kann ich nur 1 von 5 Sternen vergeben.

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