simonica
Eine Dystopie mit viel Potenzial. Der Anfang war schon düster und gefährlich und gab einen ersten Blick auf Darrows Charakter. Leider hat er mir da nicht wirklich zugesagt. Er war mir zu egozentrisch und impulsiv. Das ist vor allem bei seinem Beruf die schlechteste Mischung. Das Leben auf dem Mars ist etwas trostlos und erinnert mich etwas an Bauarbeiter. Der Tod seiner Geliebten war dann das erste Mal, dass es mich wirklich gepackt hat. Er war traurig und zeigte dem Leser, dass sich in Zukunft einiges ändern wird. Denn zu diesem Zeitpunkt beschloss Darrow einer von den Goldenen zu werden. Seine Umwandlung und die Vorbereitung darauf hat sich leider sehr gezogen und man hätte das meiner Meinung nach gerne etwas abkürzen können. Schön fand ich aber, dass die Menschen sich teilweise auch genetisch verändert haben. Die Aufnahmeprüfung als Goldener brachte dann etwas Spannung mit sich und man lernte die ersten Mitstreiter kennen. Schon im ersten Part musste man Verluste einstecken und sich gnadenlos durchkämpfen. Für den eigentlich rauen Darrow war es dennoch eine Herausforderung. Beim Einzug in die Arena hatte ich ein Tribute-von-Panem Gefühl, das sich auch einige Kapitel weiter gezogen hat. Auch das Thema der Rebellion hat mich stark an diese Bücher erinnert. Doch spätestens wenn es um die Charaktere und deren Beziehungen zueinander ging, unterschied sich Red Rising wesentlich von TvP. Darrow wurde mir auch im weiteren Verlauf des Buches nicht sympathischer, was ich wirklich schade finde, aber dafür wuchsen mir andere Protagonisten ans Herz. Wobei durch die gewalttätigen Szenen viele Leute zu Schaden kamen oder gar frühzeitig ihren Tod fanden, bedauerte ich auch hier einige Verluste zutiefst. Die Kriegspläne waren wohl überlegt und ausgeklügelt. Vor allem bei den Intrigen und den Verteidigungen hatte ich Verbindungen zu Game of Thrones festgestellt. Auch wusste man nicht, wem man genau vertrauen konnte und dennoch hätte man gerne Allianzen zu der ein oder anderen Person aufgebaut. Wie auch Darrow fand ich Sevro als einzigartigen Charakter. Der etwas kleinere Goldene Außenseiter ist einem schon bei der ersten Unterhaltung aufgefallen und auch im weiteren Verlauf der Geschichte spielt dieser eine wichtige Rolle. Seine Verrücktheit und Intelligenz hebt ihn aus der Masse heraus und durch seine furchteinflössende Art schlägt er sich auch allein ganz gut in der Arena. Generell beinhaltet das Buch viele besondere Charaktere, die alle authentisch dargestellt werden und die durch ihre doch nicht so perfekte Art auch die ein oder anderen Fehler begehen. Es gibt viele unerwartete Wendepunkte und Intrigen, die die Spannung durchaus halten. Wie schon gesagt ist es nur teilweise etwas langatmig, weshalb ich hoffe, dass der zweite Band diese Angelegenheit ausbügelt.