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Schokoloko 28

Posted on 19.2.2020

Daniel Kehlmann ist ein Autor, den ich eigentlich überhaupt nicht mag. Mit "Der Vermessung der Welt" und "f" hatte meine Schwierigkeiten. Außerdem wirkt er auf mich sehr von sich überzeugt und selbstverliebt. Doch ich wollte dem Autor noch eine Chance geben und mit Tyll hatte ich einen Glücksgriff: Das Leben von Tyll ist eine Legende. Das Leben von Tyll wird aus verschiedenen Perspektiven geschildert. Mal ist Tyll der Protagonist. Da wird beschrieben, wie er als einfacher Müllerssohn zum Vagant und zum fahrenden Volk wurde. Dann ist der Protagonist der Winterkönig und Tyll ist der Hofnarr. Nebenher erfährt der Leser Geschehnisse vom 30- jährigen Krieg. Die Geschichte ist sehr dicht geschrieben. Als Leser kann man den Gestank riechen und ich habe mich über die Ungerechtigkeit der Hexenverfolgung aufgeregt. Leider hat der Autor nach 2/3 des Buches mich als Leser verloren. Diese ewigen Perspektivwechsel haben mich aus dem Leserhythmus herausgerissen. Teilweise fand ich einige Perspektivwechsel irgendwie belanglos (was möchte der Autor mir mit diesem Ausschnitt sagen?). Doch insgesamt überwiegt der positive Eindruck, so dass ich für das Buch insgesamt 4 Sterne gebe. Und dem nächsten Kehlmann gebe ich auch noch eine Chance.

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