Schokoloko 28
Der 13-jährige Jojo lebt mit seiner dreijährigen Schwester Michaela (Kylie) bei seinen Großeltern in Mississipi. Sein Großvater kümmert sich rührend um Jojo und hält die keine Familie zusammen. Die Großmutter liegt im Sterben. Sie ist unheilbar an Krebs erkrankt. Seine Mutter Leonie nimmt Drogen (Crystal Meth) und ist noch nicht in ihrer Mutterrolle angekommen. Sie schlägt ihn oft, besonders wenn sie unter Drogen steht und kann die Grundbedürfnisse ihrer Kinder (wie Hunger und Durst) kaum befriedigen. Ihr Partner und der Vater ihrer Kinder ist weiß und wird aus dem Gefängnis entlassen. Leonie beschließt ihn mit ihren Kindern und ihrer besten Freundin mit dem Auto abzuholen. Es ist ein langer beschwerlicher Trip durch die Südstaaten. In diesem Buch werden die Probleme der schwarzen Bevölkerung und der schwelende Rassismus gut porträtiert. Die frühe Schwangerschaft von Leonie, die Vorurteile ihrer Schwiegereltern, da sie schwarz ist und ihr Partner weiß ist. Die Unfähigkeit sich um die Kinder zu kümmern und die Flucht in den Drogenkonsum. Und die dysfunktionale Beziehung zwischen Leonie und ihrem Partner. Das Buch ist kein Wohlfühlbuch. Es ist dicht beschrieben. Als Leser spürt man die Hitze der Südstaaten, das Abhängigkeitsgefühl der Kinder bei der Autofahrt zum Gefängnis (und deren Ohnmacht). Auch der magische Realismus kommt gut zur Geltung. Das Buch hat mich zu Tränen gerührt und ich habe mit den Kindern gebangt, ob sie wohlbehalten wieder nach hause kommen. Ein ganz besonderes Buch. Ich werde die Autorin im Auge behalten!