Sekania
Für mich kein Highlight ... Nachdem ich viele gute Kritiken gelesen habe, hat mich 'Wir fliegen, wenn wir fallen' leider enttäuscht. Das Buch kommt gänzlich ohne Innovation daher. Es verwendet viele altbekannte Motive und schafft es auch nicht, diese für sich neu zu entdecken. Etwas worüber ich grundsätzlich hinwegsehen kann. Die Charaktere sind sympathisch und leicht zu fassen, bewegen sich jedoch auch eher im Bereich der Stereotypen. Gut gefallen hat mir die Beschreibung von Phil, dessen Ruhe und Ausstrahlung durch weite Teile des Buchs tragen. Auch für die Handlung funktioniert er gut als Bindeglied zwischen den Protagonisten Yara und Noel. Der Handlung an sich fehlt meiner Meinung nach leider etwas die Tiefe. Die Entwicklung der Charaktere war für meinen Geschmack zu schnell, zu konfliktlos und zu voraussehbar. Etwas mehr Reibungen hätten das Ganze womöglich interessanter und nachvollziehbarer gemacht. Perfekt jedoch, für alle, die einfach nur eine emotionale, seichte Geschichte suchen. Der Punkt, mit dem ich mich am schwersten getan habe, war der Sprachstil und die Erzählweise aus Sicht der Protagonisten. Ich bin ein Mensch, der ein Buch mindestens so sehr für die Sprache liest, wie für die Handlung. Die nicht direkt plumpe, aber doch eher simple Ausdrucksweise, die mich zuweilen an zu Nacherzählungen mutierte Tagebucheinträge erinnerte, passt zwar irgendwo zu den Charakteren - beide kommen zumindest am Anfang mit einer gewissen Unbeholfenheit gegenüber sich und einander daher - ,war jedoch auf Dauer wenig erbaulich. Zusammenfassend kann man sagen, dass das Buch durchaus seine starken Momente hatte, mich aber im Ganzen nicht wirklich abholen konnte. Dem Leser werden weder tiefschürfende Erkenntnisse , noch sprachlicher Hochgenuss geboten, dafür jedoch eine schöne, leicht erzählte Geschichte über zwei junge Menschen, die sich zusammen neu in das Leben verlieben. Mit den richtigen Erwartungen sicherlich ein tolles Buch.