Ladybug
Was wirklich zählt Jennifer möchte an der Olympiade 2012 teilnehmen. Um der Läuferin die plötzlich auftretenden Panikattacken zu nehmen, fährt ihr Trainer Gregory mit ihr zu ihrer Großmutter auf den Landsitz. Die Dame ist fast 100 Jahre alt und nahm selbst 1936 als Bogenschützin an der Olympiade teil. Während der schlimmsten Zeit in Deutschland, hat Alberta viel über das Leben gelernt und kann dies nun ihrer Urenkelin weitergeben ... Der Schreibstil der Autorin ist gefällig und liest sich gut. Nur leider ist weder die Zeit des Zweiten Weltkrieges (die Schicksale sind so entsetzlich bedrückend und ich nehme mir das immer viel zu sehr zu Herzen) noch Sport (ich gehe gerne meine Bahnen im Schwimmbad ziehen, das war es für mich dann aber mit Sport – und darüber reden oder lesen muss ich einfach nicht) so wirklich mein Thema. Deshalb konnte das eine das andere nicht wirklich ausgleichen. Das ist jedoch nicht die Schuld der Autorin, das liegt einzig in meinen Interessen. Wie die beiden Zeitebenen nebeneinanderher laufen und doch miteinander verwoben sind, ist jedenfalls wirklich schön gelöst. Die Protagonisten sind gut und anschaulich gezeichnet und sind bemerkenswerte Personen. Alberta kann ebenso nervig sein, wie sie auch mutig und stark sein kann. Ihre Stärke hilft Jennifer, die eigene Schwäche zu überwinden. Man liebt und leidet mit den Personen und kämpft sich mit ihnen ans Ziel. Insgesamt ein Buch, das Sportfans und Freunden der historischen Romanen einfach gefallen muss. In Ansätzen konnte sogar ich, die beides nicht so wirklich mag, den Zauber dieses Buches spüren. Deshalb von mir in knappen Worten eine Rezension mit drei Sternen. Für die genannte Zielgruppe ist es aber auf alle Fälle mindestens vier Sterne wert, da bin ich mir sicher.