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Peanut

Posted on 18.2.2020

Das Buch beinhalten einen Mix aus der Moderne und dem Mittelalter. Die Bewohner von Black Spring haben zwar Internet, aber sie dürfen nichts über die Hexe Katherine veröffentlichen, da niemand von außerhalb von dieser wissen darf. Bei dieser Hexe handelt es sich um eine alte Legende über eine Hexe, die auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde nachdem diese ihren angeblich verstorbenen Jungen wieder zum Leben erweckt hatte. Seit diesem Tag sucht sie das Dorf immer wieder heim. Der Teil rund um die Legende bzw. den Fluch wird ausführlich und auch nachvollziehbar erläutert. Diese Erklärungen folgen nach und nach und so lernt man erst mit der Zeit alles wichtige über Black Spring. Das hat mich anfangs ziemlich verwirrt, da man quasi direkt in die Handlung geschmissen wird und gar nicht so wirklich weiß wer denn nun diese ominöse "grandmother" ist. In der deutschen Fassung spielt das alles in den USA, dabei hätte der ursprüngliche Handlungsort in den Niederlanden das alles um Welten gruselig gemacht. Der Handlungsort wäre halt einfach näher gewesen und das finde ich weitaus gruseliger, als wenn das ganze auf einem ganz anderen Kontinent spielt. Die Handlung hat mir an vielen Stellen Gänsehaut beschert. Ich habe richtig mitgefiebert und war manchmal wirklich wütend auf die Charaktere, da sie bewusst die Hexe provoziert haben und es auf ein Unheil haben ankommen lassen. Man hofft die Zeit auf eine gute Wendung und vor allem auf Einsicht der Jugendlichen. Das alles wird aus der Sicht von mehreren Dorfbewohnern erzählt, also es handelt sich um eine Multiperspektive aus der erzählt wird. Der Spannungsbogen wird sehr langsam aufgebaut und der Schreibstil ist angenehm flüssig zu lesen. Es gab erstaunlich viele Jumpscares und man denkt die ganze Zeit wie langatmig doch alles ist und dann sitzt man auf der Stuhlkante und hat Angst. Ich finde die Idee an sich sehr originell, da die Hexe kaum in das Geschehen aktiv eingreift. Man muss sich beim Lesen auf dieses Gefühl einlassen, dass die Hexe halt präsent ist aber an sich keine wirkliche Gefahr darstellt. Wie würde man sich fühlen, wenn die Hexe auftaucht und einfach nicht mehr verschwindet und ständig leise flüstert? Durch die vielen vielschichtigen, authentischen und gut durchdachten Charakteren fühlt man richtig mit. Jedoch hätte man die Dialoge lebendiger gestalten können. Das Buch enthält einige doch sehr lustige Szenen, welche einem aber auch zeitgleich Angst einjagen. Darf man sich wirklich über die Hexe lustig machen? Vor allem die ersten 100 Seiten sind noch recht locker und witzig gehalten, aber dann nimmt die Handlung Fahrt auf und es wird richtig gruselig. Die Stimmung ist durchgehend unheimlich und durchaus beängstigend. Der Schluss wird nie richtig erläutert, was sehr gut zum Rest des Buches passt. An sich war es mir etwas zu viel des Guten, aber andererseits ist alles möglich wenn solche Energien freigesetzt werden. Was mich jedoch gestört hat ist, dass auch das Ende extra für diese Version geändert wurde. Leider reicht mein niederländisch nicht aus um das Buch in der Originalfassung lesen zu können. Wer Stephen King liebt wird wahrscheinlich auch Hex lieben. Das Buch zeigt einem die Abgründe der Menschen und wie weit diese gehen für ein bisschen Gerechtigkeit. Dabei wird sich auf Notverordnungen berufen, die Jahrhunderte alt sind und noch solche Sachen wie geißeln/auspeitschen und steinigen beinhalten. Ich konnte das Buch schwer aus der Hand legen, weil ich einfach wissen wollte wie das alles ausgeht. Nachdem Lesen hatte ich richtig Angst davor ins Bett zu gehen. Ich würde das Buch niemanden mit schwachen Nerven empfehlen, da es einige doch sehr grausame Szenen enthält. Diese werden detailliert beschrieben, sind aber alles andere als aufreißerisch/sensationsgeil verfasst und rutschen auch nicht in den Splatterbereich wie bei anderen Romanen dieser Art ab. Alles in allem handelt es sich hierbei eher um einen subtilen Horror. Das Buch könnte ich mit durchaus auf der großen Kinoleinwand vorstellen und wenn ich mal die Zeit finde, werde ich es garantiert noch einmal lesen. Letztendlich geht es hier um die Moral bzw. Lehre: Menschen sind grausam, vor allem in solchen Ausnahmesituationen sind zu allem in der Lage egal wie abwegig es erscheint. Und ich finde genau dieses kommt im Buch mehrfach sehr deutlich zum Vorschein. Ganz zum Schluss befindet sich noch ein relativ langes Nachwort, in dem der Autor auf die Entstehung und auch den Unterschied zwischen den beiden Versionen eingeht.

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