thrillerleser
Schlimmer kann es für Charlie nicht mehr kommen. Sie hat sich von ihrem Freund Lionel getrennt, nachdem er fremd gegangen ist. Und nun steht auch noch Weihnachten vor der Türe. Für Charlie ist klar : Weihnachten wird sie alleine mit ihren DVD's verbringen und erst wieder vom Sofa aufstehen, wenn es vorbei ist. Doch eine Gasexplosion und der folgende Krankenhausaufenthalt ändern ganz schnell ihre Pläne. Bevor sie sich umsehen kann, hat Cousine Jez sie nach Devon in ihre Hundepension geholt. Dort soll Charlie die Stellung halten und die Gäste des Hauses beaufsichtigen. Schlussendlich entwickelt Weihnachten auch noch die Eigenart, Charlie die verschiedensten Menschen aufs Auge zu drücken. Da ist erst mal der mürrische Tierarzt Cal .... oder Hugo, der seinen Hund in der Pension abgibt. Dabei möchte Charlie doch einfach ihre Ruhe haben … oder doch nicht ? Genau so mag ich Weihnachtsgeschichten : Kein bisschen kitschig, mit starken Figuren und einem humorvollen Schreibstil. Doch der Reihe nach. Das Cover suggeriert eine romantische Geschichte in einer schneereichen Gegend. Romantisch ist die Story nur bedingt, Schnee gibt es dafür genug. Ich mochte unheimlich, dass die Autorin durch ihren witzigen bis sarkastisch angehauchten Schreibstil wirklich jenseits von Schmalz und Kitsch ist. Etliche Male musste ich schmunzeln, ein paar Mal laut lachen. Schon auf den ersten Seiten findet man eine Liste mit zehn Dingen, die die Protagonistin an Weihnachten nicht ausstehen kann. Da habe ich mich zu 100 % wiedergefunden. Witzig geht es dann auch weiter: Da ist zum Beispiel, die Szene, in der Charlie einen Weihnachtsbaum schmückt. Dies mit sehr " unkonventionellem " Schmuck. Charlie verschlägt es also in eine Hundepension, und das ausgerechnet an Weihnachten. So werden die Themen Hundehaltung, Hunderassen und Pflege toll eingeflochten. Und zwar so, dass man auch als Nichthundebesitzer gut unterhalten wird. Ohne langatmig oder langweilig zu werden, führt Nathalie Cox den Leser durch witzige, aber auch absurde Passagen in der Bewirtschaftung einer Hundepension. Den Schreibstil habe ich als spritzig und lebendig empfunden. Wie zum Beispiel als eine Hundegeburt beschrieben wurde. Da war ich völlig mit und hingerissen von der Handlung. Von Beginn weg mochte ich die Figur Charlie unheimlich gerne. Sie wirkt lebensecht und hat einen leichten Hang in die verschiedensten Fettnäpfchen zu treten. Charlie ist zudem überzeugter Single, nachdem ihr Exfreund, ihr jegliche Hoffnung an Treue in einer Beziehung genommen hat. Weswegen wiederum sie beschliesst, dass sie das Fest der Liebe alleine verbringen wird. Mir hat Charlie einerseits leid getan, andererseits fand ich sie herrlich erfrischend. Richtiggehend verliebt habe ich mich in die Gäste der Hundepension. Die werden für Charlie, die Hunde eigentlich nicht mag, zu Freunden. Freunde, mit denen sie spricht, um und für die sie sorgt und deren Zuneigung sie erkämpft. Mir hat "Winterwunder für die Liebe" sehr gut gefallen. Denn dieser Roman ist herrlich erfrischend und mal was ganz anderes als die vielen Weihnachtsgeschichten, die man sonst so liest.