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Ladybug

Posted on 17.2.2020

Die letzte Fahrt des Simplon Orient Express 1940. Ingolf Helmbrecht will mit gefälschten Papieren als Ludwig Mueller mit dem Simplon Orient Express nach Istanbul fliehen. Kurz vor der Abfahrt ermöglicht er Eva Heilmann die Mitreise. Er hat ein Doppelbillet, sie offenbar keines, aber ihr Anblick löst in ihm etwas aus: ihre verschlissene Kleidung, die einmal bessere Zeiten erlebt hatte und ihr gehetzter Blick. Gerade noch rechtzeitig schaffen es beide. Eva weiß nicht, dass Ingolf eine Schusswunde hat. Die Stimmung im Zug ist gespannt. Die Mitreisenden sind ein illustrer Haufen. Der russische Großfürst und seine Familie, die Schauspielerin Betty Marshall, der König von Carpatien. Wer ist Freund, wer Feind? Das Zugpersonal bemüht sich, den Anweisungen ihres Vorgesetzten Gaston Thuillet zu folgen und den Gästen gerecht zu werden, während der Zug quer durch den zerrissenen Kontinent rast. Aber das ist nicht so einfach. Das merkt Raoul beispielsweise, wenn Elena Consatninowa Romanowa nach einem Platz zum Rauchen sucht. Aber das ist noch harmlos, es sollen ganz andere Probleme auftauchen .... Betty entpuppt sich als viel mehr, denn eine Schauspielerin. Sie hilft Eva mit Kleidung aus und Ingolf kann sie bei seiner Wunde helfen. Eva kämpft mit ihren Gefühlen. Der Mann, den sie liebt, der König von Carpatien, will eine andere heiraten. Dies ist Xenia Constantinowa Romanowa. Und die erfuhr das erst im Zug und will der Zwangsheirat entgehen. Es ist toll, wie eine so lange Story so interessant sein kann, wenn die Story an einem einzigen Ort, nämlich dem Orient Express, spielt. Aber mich hat sie gleich für sich gewonnen und ich habe gebannt gelesen, was so alles passiert. Wunderbare Details, die aber nicht langatmig, sondern exakt pointiert erzählt werden, lassen ein Kopfkino entstehen, das seinesgleichen sucht. So beklemmend die Zeit des zweiten Weltkrieges war, dieses Buch ist spannend und faszinierend. Von mir für die Story volle fünf Sterne!

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