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Eigentlich hat Cayenne die Nase voll von dem Leben, das sie führen muss. Seit gefühlten Ewigkeiten versteckt sie sich gemeinsam mit ihren jüngeren Bruder Joshua und dem mysteriösen Stephan. Derzeit leben sie noch in einem Wohnwagen, doch schon bald werden sie wieder fliehen müssen und selbst im Wald werden sie leben. Draussen ist das Leben hart und unangenehm und Stephan wird wieder Kampfübungen auf Leben und Tod mit ihnen durchführen. Aber droht ihnen wirklich Gefahr? Wovor fliehen sie eigentlich? Warum erzählt Stephan nicht endlich, was wirklich passiert ist und vor wem sie fliehen? Meine Meinung Ein Thriller von einem Autorenduo, das für seine Regionalkrimis bekannt ist? Das klang spannend und ich wurde neugierig. Ausserdem habe ich einen Vorteil den anderen Lesern gegenüber, ich kenne nur den ersten Fall des berühmten Kluftingers und diesen habe ich vor gefühlten Ewigkeiten gelesen. So ging ich ohne bestimmte Erwartungen ans Lesen und kann schon vorab sagen, dass ich den Thriller nicht schlecht fand. Kobr und Klüpfel schreiben leicht, direkt, schnörkellos und flüssig und ergänzen sich großartig. Ich für meinen Teil kann hier während des Lesens keinen Unterschied feststellen, an dem man erkennen könnte, das ein Autor einen bestimmten Part geschrieben hat. Auch der Beginn ist gleich spannend, wenn auch recht brutal und hart. Immer Mal wieder finden sich actionreiche Szenen im Buch, doch ab und an war es mir etwas zu langatmig. Das Tempo muss nicht immer durchweg hoch bleiben, aber mir fehlte hier etwas, was mich dazu zwingen würde, das Buch nicht mehr aus der Hand legen zu können. Hier gibt es drei unterschiedliche Perspektiven, die teilweise auch in der Zeit springen. Das führt schon zu dem ein oder anderen Plottwist, doch wenn ich so viele kleine Puzzleteile einbaue, möchte ich hin und wieder kleinere Auflösungen in die Handlung eingebaut haben, die mich verblüffen. Hier wusste ich über weite Strecken überhaupt nicht, was das ganze soll und wohin mich das alles führen würde, so dass die Plottwists nicht so richtig rauskommen wollten. Wie erwähnt, befinden sich hier drei unterschiedliche Perspektiven, zum einen beobachten wir Cayenne, Joshua und Stephan, was ich noch ganz interessant fand. Dann gibt es einen Zweig, der uns in die Politik entführt, den ich allerdings als recht langatmig empfand und bei dem ich lange Zeit keinerlei Bezug zum Rest der Geschichte herstellen konnte. Zu guter Letzt gibt es noch Tagebucheinträge eines Söldners und dessen Erlebnisse, bei denen man zwar ahnt, wohin sie führen könnten, die aber ebenfalls recht uninteressant waren. Die Charaktere waren mir alle noch nicht nah genug, zwar habe ich durchaus mit Cayenne und ihrem Bruder mitfühlen können, doch so richtig nahe gingen mir ihre Erlebnisse nicht. Genauso ging es mir dann auch mit den übrigen Charakteren und ich blieb hier eher der Beobachter des Geschehens, als jemand, der sich einfühlen konnte. Mein Fazit Alles in allem bietet Draussen gute Unterhaltung und tatsächlich könnte ich mir vorstellen, dass dieses Buch als Film hervorragend funktionieren könnte. Beim Lesen fehlte mir einfach das gewisse Etwas, das mich zum Mitfiebern bringt und das ein Buch für mich so packend werden lässt, dass ich es nicht aus der Hand legen möchte. So blieb ich durchweg der neutrale Beobachter, ohne großartige WtF-Momente, die mich verblüfft hätten. Trotz allem bin ich gespannt, ob die Autoren weiterhin neue Wege beschreiten werden, denn Schreiben können sie alle Mal.