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eulenmatz

Posted on 17.2.2020

MEINUNG: Drei Wünsche hat mich neugierig gemacht, weil ich eventuell Parallelen zu mir selbst erkennen wollte. Alle drei sind ungefähr in meinem Alter und befinden sich auch in einer vergleichbaren Lebensphase wie ich. Ich wollte herausfinden, ob wir die gleichen Erfahrungen und Ansichten teilen. Der Roman ist in drei Teile eingeteilt. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Maxie, Rebecca und Helena erzählt. Ich würde aber sagen, auch wenn die Anteile recht ausgeglichen sind, steht Maxie doch sehr im Fokus und Rebecca kommt etwas zu kurz kommt. Rebecca steht am Anfang des Romans vor dem Punkt, dass sie einfach nicht schwanger wird und sich so sehr ein Kind wünscht. Dazu kommt von außen der gesellschaftliche Druck in Form von Fragen und natürlich die Tatsache, dass dieses fehlende Kind bzw. die fehlende Schwangerschaft immer wieder fokussiert wird. Für mich persönlich ein Thema, was mich auch immer wieder aufregt. Auch die Autorin stellt sehr schön und erschreckend heraus, wie schwierig es für Frauen in dieser Lage sein kann. Es geht soweit, dass man sich nicht mehr als vollwertige Frau wahrnimmt bzw. das Umfeld einem das auch so widerspiegelt. Für mich macht Rebecca eine sehr gute Entwicklung und findet einen Weg mit diesem Thema für sich persönlich einen Frieden zu finden. Helena wird mit dem anstehenden Tod des Vaters belastet. Mit vielen Rückblenden und sehr liebevollen Darstellung gewinnt der Leser einen tiefen Einblick in die Persönlichkeit ihres Vaters aus der Sicht von Helena. Man spürt, wie sehr sie ihn liebt und wie wenig sie sich damit abfinden möchte, dass er bald von ihnen gehen könnte. Helenas Geschichte ist die des Abschieds nehmen und auf der anderen Seite auch die eines Neuanfangs, denn Helena erfährt, dass sie schwanger ist. Hier war ich wirklich schockiert bei der äußerst negativen Reaktion ihres Arbeitgebers als sie darüber informiert nach der Geburt einige Zeit zu Hause bleiben zu wollen (es ist nicht die Rede von den 12 Monaten, die ihr in Deutschland zustehen). Ich bin hier ernsthaft vom Glauben abgefallen und es wieder einmal aufgezeigt, dass Frau sich zwischen Karriere und Kind entscheiden muss. Mit Maxie hatte ich so meine größten Schwierigkeiten. Sie beginnt eine sehr leidenschaftliche Affäre mit einem Elteren Mann, obwohl sie doch augenscheinlich mit ihrem Mann glücklich verheiratet ist, dennoch fehlt etwas. Maxie fehlt vor allem die Mutter, die sehr früh verstarb. Maxie wirkte oft so schrecklich verloren und suchte ständig nach Selbstbestätigung. Der Mann, mit dem sie eine Affäre beginnt, liebt sie abgöttisch und möchte auch eine richtige Beziehung zu ihr. Doch Maxie möchte ihren Mann nicht verlassen. Es ist ein ständiges Auf und Ab und wird am Ende immer selbstzerstörerischer. Ihre Abschnitte waren manchmal schwer zu ertragen. Die drei Frauen haben zunächst nichts miteinander zu tun. Sie lernen sich dann aber bei einem Meditationskurs kennen. Zu Beginn des zweiten Teils treffen sie das erste Mal aufeinander. Auch wenn die Freundschaft noch sehr jung und auch recht sporadisch bleibt, mögen und schätzen sie sich alle drei sehr. In den schweren Zeiten, die alle drei hin und wieder durchstehen müssen, sind sie füreinander da. FAZIT: Drei Wünsche hat mich so ein bisschen hin und her gerissen. Ich muss sagen, dass es mich manchmal ganz schön deprimiert hat. Die Autorin stößt relativ tief und unsere weiblichen gesellschaftlichen Probleme und so richtig gibt es kaum einen Ausweg, außer dass, jede Frau versuchen muss ihren eigenen Weg zu finden. Ich vergebe 3,5 von 5 Sternen.

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