schokoflocke
"Es ist viel einfacher,Leute zu verurteilen,die etwas falsch gemacht haben,als selber das Richtige zu tun" Zu erst muss ich sagen,dass für mich ist dieses Buch viel mehr als ein Psychothriller,es ist ein großartiger Roman,der sich nicht nur mit menschlichen Abgrunden bescheftig,sondern auch Gesellschaftskritisch ist.Zwar bezieht sich die Kritik gezielt auf Japan,aber viele von den angesprochenen Themen (KIndererziehung,Erwartungen an die Lehrer) haben auch mich nachdenklich gemacht und sind doch ziemlich universell. Der Klappentext beschreibt den Inhalt sehr treffend-ein kleines Mädchen ertrinkt,die Mutter,die als Lehrerin arbeitet,findet heraus,dass es kein Unfall,sondern ein Mord war.Da die Täter erst 13 Jahre alt sind (und das schon ist sehr erschreckend) und die Jugendgesetze sehr mild,beschliesst Yuko die Rache selbst zu nehmen und so die Gerechtigkeit zu finden.Was schon so böse anfängt,steigert sich immer weiter,bis die Situation eskaliert und die Folgen sehr gravierend und schwer zu ertragen für alle Beteiligten sind.Ich finde die Idee grandios und die Autorin hat sie auch sehr gekonnt umgesetz.Der Schreibsti ist sehr flüssig,jedes Kapitel ist aus einer anderen Sicht geschrieben und sorgt für unerwartete Wendungen.Die Geschichte ist sehr düster und vertörend,aber auch durchgehend faszinierend.Auf irgeneinewiese sind alle Beteiligten gestört und mit erschreckende Leichtigkeit werden sie zur Täter,gleichzeitig sind auch alle die Opfer von den Umständen oder eigenen Entscheidungen.Das Ende hätte ich mir doch bisschen anders gewünscht-ein Moral,eine Lehre,etwas was die Geschichte noch mal "umkrempelt" uns aus anderen Blickwinkel sehen lässt,aber auch so bleibt dieses Buch lange in meiner Errinnerung.Es ist schon bisschen erschreckend wie faszinierend menschliche Abgründe sein können...