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schokoflocke

Posted on 17.2.2020

"Bei uns versteht man das Lesen als Mittel zum Herrschen und nicht etwa, um die Welt zu entziffern, es bedeutet gleichermaßen Wissen, Gesetz und Besitz." Zabor lebt in einem kleinen Dorf in Algerien. Er ist gerade vier Jahre alt, als sein Vater ihn verstöst und seit dem wohnt Zabor mit seiner Tante und seinem Großvater, getrennt von der reichen Familie. Mit sechs Jahren lernt er das Lesen und ist fasziniert von der Welt der Literatur, liest alles was er in die Finger bekommt. Leider gibt es in seinem Dorf nicht sehr viele Bücher, also fängt Zabor an, selbst Geschichten zu schreiben und endeckt, dass seine Geschichten das Leben der Sterbenden verlängern können. Als Jahre später sein Vater im Sterben liegt ,fühlt sich Zabor verpflichtet seine Geschichte zu schreiben, gleichzeitig hat er Bedenken, ob er das überhaupt will. "Ich hatte die Wahl eines Gottes: schreiben oder schweigen." Vielschichtig und anspruchsvoll, inhaltlich ist dieses Buch sehr gehaltsvoll - eine Lobeshymne für die Literatur, ein kritischer Blick auf die moderne arabische Welt verbunden mit der Geschichte Algeriens und mittendrin ein Held, der sich bemüht seinem Vater zu vergeben. Eine komplexe Geschichte, die den Leser mit vielen Eindrücken und Informationen berreichert, leider aber sehr schwierig zum lesen.Der Schreibstil ist eigenwillig und anstrengend,mit vielen Metaphern,die für mich sehr fremdartig und gewöhnungsbedürftig waren.Kein Buch zum durchlesen,nach 3-4 Kapiteln war ich von der verschnökeltenSprache müde und brauchte Pause.Die Geschichte entwickelt aber eine Sogwirkung und so bin ich zu dem Buch immer wieder zurückgekommen. So gesehen ist das Buch keine leichte Kost, ich finde es aber wirklich lesenswert. Für mich hat sich die Mühe wirklich geloht und ich bin sehr froh dieses Buch gelesen zu haben.

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