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schokoflocke

Posted on 17.2.2020

"Ich hatte die unklare Ahnung, dass diese Ruhe in seinen Augen kein friedliches Inneres wiederspiegelte, sondern sich wie ein dünnes Häutchen über etwas Unheimliches spannte." Jang Unhyong hat schon als Kind eine unschöne Entdeckung gemacht-man kann die Menschen nicht wirklich kennen,weil sie alle eine Maske tragen und das Lächeln seiner Mutter ist genauso falsch wie die Tränen seines Vaters.Diese Erkenntnis erschüttet Unhyong und wird zu seiner Obsession,er versucht mit aller Kraft hinter der Fassade zu blicken und rausfinden,was für Geheimnisse und Hässlichkeiten die Menschen um ihn herum zu verstecken versuchen. Auch als Künstler verfolgt er diese Idee und schaft Skulpturen,die wie leere Hüllen aussehen. "Ich wollte den Menschen die verletzliche Hülle abziehen, um ihr Inneres zu sehen." Hang Kang hat eine besondere Art ihre Geschichten zu erzählen, die sind gleichzeitig schön und verstörend. Und auch "Deine kalten Hände" folgen dem Schema-tiefgründig und gesellschaftskritisch ,anfangs leicht zum lesen und interessant, und dann immer wieder düster, ein bisschen übertrieben ind morbide. Ich fands z.B. die Beschreibungen von Unhyongs Atelier und seinen Kunstwerken ziemlich gruselig, das hat mich sehr nachdenlich gemacht in Hinsicht auf Unhyongs Persönlichkeit. Allgemein sind die Figuren sehr interessant, weil sie alle irgendwie verstört sind und versuchen es zu verstecken. Ich muss ehrlich zugeben ,dass ich dieses Buch doch bisschen schwächer als "Vegetariarin" fand,vor allem am Ende hat mir etwas gefehlt,aber kalt gelassen hat es mich trotzdem nicht. Ein lesenswertes Werk über die Einsamkeit und die Versuche sich den Gesellschaftformen einzupassen.

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