schokoflocke
"Trauern ist etwas Körperliches " Natürlich ist der Titel hier Programm-die Protagonistin läuft...und läuft...und läuft. Es geht dabei aber nicht um fit sein oder abnehmen (obwohl beides natürlich auch wilkommen ist, sondern um das Leben in Griff zu bekommen "dabei ist mir volkommen egal, wie schnell ich bin, ich laufe keinen Wettkampf, ich laufe gegen niemandem, außer gegen mich selbst vielleicht" Und es ist nicht nur Trauer um den geliebten Partner , mit der die Frau zu kämpfen hat, es sind auch Schuldgefühle und letztendlich auch Wut, er hat nämlich unter Depressionen gelitten und sein Leben selbst beendet. Es ist jetzt ein Jahr seit dem vergangen und die Frau will versuchen ins Leben zurückzukehren, also fängt sie mit Laufen an und denkt über ihr Leben nach. Dem Gedankengang folgt man als Leser ( der Schreibstil ist sehr rythmisch,man hat tatsächlich das Gefühl mitzulaufen). Anfangs ist alles sehr chaotisch, dreht sich im Kreis,wiederholt sich, später wird es klarer und zusammenhängender, betrifft nicht nur die Vergangenheit...man merkt es, dass es nicht nur mit dem Laufen besser klappt, sondern die Frau langsam mit der Vergangenheit abschliessen kann. "vielleicht ist das eine Lösung, nicht weglaufen vor den Ekligkeiten der Welt, sondern sie überholen" Ich fand die Geschichte schön , ansprechend und mutmachend. Das Thema ist gut verarbeitet, besonders in Hinsicht auf Depressionen und die Auswirkung der Krankheit auf Familie und Freunde informativ und nachdenklich machend.Auch die Gedanken der Protagonistin über Reaktionen von Freunden, gute Ratschläge und Versuche ihr zu helfen, fand ich interessant, obwohl da gibt es , glaube ich, keine perfekte Lösung, da jeder Mensch anders reagiert. Mir hat das Buch gut gefallen und ich finde es wirklich lesenswert, nur bei Emotionen hätte ich mir mehr gewünscht. Natürlich fand ich die Geschichte traurig, aber so richtig berührt hat sie mich doch nicht, da hab ich mehr erwartet.