sarahsleseliebe
+Rezensionsexemplar+ King of Scars - Thron aus Gold und Asche ist der Auftakt einer neuen zweiteiligen Reihe von Leigh Bardugo, die das Grisha-Verse weiterspinnt. Erschienen ist das erste Buch der Nikolai-Dulogie mit dem wunderschön gold-schimmerndem Cover und dem schwarzen Buchschnitt bei Droemer Knaur im August 2019. "Ich bin das Monster, und das Monster bin ich." Vorab muss gesagt sein, dass dieses Buch, entgegen der Aussage des Verlages, für niemanden etwas ist, der die anderen Bücher des Grisha Universums nicht kennt. Ich selbst habe zwar Das Lied der Krähen und Das Gold der Krähen gelesen, aber nicht die Grisha-Trilogie, was mir an einigen Stellen des Buches zum Verhängnis geworden ist. Also: Nichts für Quereinsteiger! Aber nun erst einmal kurz der Inhalt: Nikolai Lantsov, der junge König von Ravka, muss einen Weg finden Geld in die Kassen seines Reiches zu bekommen, Allianzen zu schmieden und eine Bedrohung für die Armee der Grisha abzuwenden. Denn an den Grenzen seinen Reiches sammeln sich neue Feinde und es droht ein erneuter krieg auszubrechen. Aber mit jedem Tag und jeder Stunde wird eine dunkle Macht in ihm immer stärker und droht alles zu zerstören, was er sich je aufgebaut hat. Gemeinsam mit der Grisha-Magierin Zoya und einem Mönch begibt sich Nikolai auf eine Reise um diese dunkel Bedrohung loszuwerden. In einem anderen Land versucht Nina, die eine etwas andere Grisha-Magie in sich trägt einem furchtbaren Geheimnis auf die Spur zu kommen und begegnet dabei neuen und alten Feinden. Wieder einmal besticht dieses Buch zuallererst durch seinen malerischen, bezaubernden und atemberaubend grandiosen Schreibstil einer wahren Magierin der Worte. Leigh Bardugo weiß durch Worte Welten zu beschreiben, die man sich nie erträumt hätte zu bereisen. Als Leser ist man ab Wort eins gebannt und kann nicht mehr aufhören zu lesen. »Drüsje, zischte Birgir«. Hexe »Das Wort mag ich nicht«, sagte Nina und trat vor. »Nenn mich Grisha. Nenn mich Zowa. Nenn mich Tod, wenn du möchtest.« Nina S. 53 Die Handlung wird aus der Perspektive von vier (zeitweise fünf) verschiedenen Charakteren erzählt. Und auch dort merkt man, dass die Autorin ihr Werk beherrscht, denn die Geschichte jedes Einzelnen ist zwar auf die anderen abgestimmt, aber die Denkweisen der Personen und auch ihre Handlungen sind komplett verschieden. Ich konnte mich nicht in alle Charaktere gleich tief hinein fühlen, was bestimmt daran liegt, dass diese bereits in der Grisha-Trilogie intensiv beleuchtet wurden. Das hat jedoch keinen Einfluss darauf gehabt, dass mich die Geschichte um Nikolai total packen konnte. Ich finde es immer wieder faszinierend wie weitsichtig die Autorin Geschichten schreiben kann und wie viel Liebe sie in Details legt. Als Leser taucht man hier noch weiter in die Grisha-Welt ein und lernt die unterschiedlichen Länder, ihre Landsleute und Gepflogenheiten kennen. Beim Lesen merkt man sehr schnell, dass dies keine leichte Geschichte ist. King of Scars ist eine düstere, bedrohliche Geschichte mit vielen Gefahren, einigen Überraschungen und einem starken Wendepunkt in der Mitte, mit dem ich überhaupt nicht gerechnet und zuerst auch nicht verstanden habe. Die Spannung, die sich bis zum Schluss aufbaut, endet in mehreren spektakulären Kämpfen und schließlich in einem unerwartetem Ende, der einen auf einen grandiosen finalen Teil hoffen lässt. Fazit: Düster, bedrohlich, mitreißend, überraschend und zwischendurch immer wieder zauberhaft: das ist King of Scars. Da mir an der ein oder anderen Stelle das letzte besondere Extra gefehlt hat, ziehe ich einen Punkt ab und lande bei 4 Schmetterlingen. Ich freue mich aufs Finale!