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sarahsleseliebe

Posted on 17.2.2020

Spark – light up my sky ist der erste Teil der Elite-Tetralogie von Vivien Summer. Bis jetzt sind drei Teile im Imprint impress des Carlsen Verlags erschienen, der vierte wird im März 2020 folgen. Durch die Feder der jungen deutschen Autorin ist eine weitere fiktive Dystopie auf Papier gebannt worden. In dieser zukünftigen Welt erhält jeder Mensch bei Geburt eine Injektion, die dazu führen kann, dass man in seiner Jugend bestimmt Kräfte entwickelt. Wenn man dazu in der Lage ist eines der vier Elemente zu beherrschen, gehört man automatisch zur High-Society des Landes und wird in die ELITE aufgenommen. Malia wollte das nie, sie wollte immer nur normal sein, doch ausgerechnet bei ihr tritt die Mutation der Gene auf und damit beginnt für sie ein Albtraum. Alle, die der ELITE angehören werden zu Soldaten ausgebildet und so wird Malia der beliebteste High-Society Junge, in den sie schon lange verliebt ist, als Ausbilder vorgesetzt. "Seine Nähe, dieses unüberhörbare Knistern, beeinträchtigte meine Konzentration zu sehr. Er wusste es. Ich wusste es. Trotzdem tat niemand von uns etwas, um mir das Denken zu erleichtern." S. 321 Dystopien sind und werden nie langweilig. Vivien Summer hat versucht in Spark eine neue Idee zu entwerfen, wie unsere zukünftige Welt einmal aussehen könnte. Menschen, die die Elemente beherrschen können, sind nichts Neues. Und auch, dass die Welt düster und gefährlich sein wird und eine Armee gebraucht wird, die ihr Land beschütz, gab es hier und da schon einmal. In diesem Buch werden diese beiden Elemente miteinander verknüpft. Der Schreibstil von Vivien Summer trägt zu einem guten Lesefluss bei und ermöglicht dem Leser einen leichten Einstieg in die Geschichte. Dieser kam bei mir leider nach ein paar Kapitel ins Stocken. Das lag zu einem daran, dass der Schreibstil nicht so lebendig und detailliert ist, wie ich zu Beginn gedacht habe. Einige Beschreibungen, seien es nun Vorgänge oder Schauplätze, sind so wage beschrieben, dass ich nicht immer sofort folgen konnte oder verstanden habe, was gemeint ist oder warum etwas passiert. Diese Lücken vielen mir ebenso bei der Charaktergestaltung auf. Besonders bei den beiden Protaginisten ist es, als ob ein Stück von Ihnen fehlt. Sie agieren nicht schlüssig, nicht rund genug, was teils zu Irritation geführt hat. Malia konnte mir vielleicht deswegen das gesamte Buch über nicht ans Herz wachsen. Einige Handlungen wirken unüberlegt und aus der Reihe, sie weiß nicht, was sie möchte, lässt mit sich alles machen, obwohl sie anders denkt. Ihr Verhalten ist anstrengend und ihre Gedanken drehen sich meistens im Kreis. Auch unser männlicher Protagonist ist zu simpel und stereotypisch gestrickt und entwicklet sich während der gesamten Handlung nicht weiter. Christopher Collins ist der perfekte Arsch, auf den alle stehen. Er macht sich an Malia ran, nur um sie dann wieder klein zu machen. Diese Unausgereiftheit geht ebenso bei den Nebencharakteren weiter. »Lern besser, dass du mir nicht vertrauen kannst«, raunte er warnend, aber sanft, während er den Druck seiner Arme um meinen Oberkörper kurz verstärkte, als fiele es ihm schwer mich wieder loszulassen. »Ich würde dich brennen lassen und dabei zusehen. Also tu dir selbst einen Gefallen und halt dich von mir fern.« S. 185 Das Buch beginnt eigentlich ganz aufregend, die Handlung wird dann aber schnell schleppend und zieht sich über den gesamten Mittelteil, nur um dann in einem mittelspannendem Schluss zu enden. Ein Spannungsbogen ist somit fast gar nicht vorhanden. Dennoch weckt das Ende Neugier auf den zweiten Teil. Fazit: Die Thematik von Spark - light my sky hat zwar etwas an sich, wird aber durch das Hormonchaos der anstrengenden Protagonistin in den Hintergrund gedrängt. Dennoch eine interessante leichte Kost für verregnete Herbsttage. Von mir gibt es mit Hoffnung auf einen besseren zweiten Teil 3 ½ Schmetterlinge.

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