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sarahsleseliebe

Posted on 17.2.2020

Das Labyrinth des Fauns ist das neuste Buch der berühmten deutschen, und international gefeierten, Autorin Cornelia Funke. Erschienen ist es im Fischer Verlag im Juli 2019. Vorab sollte gesagt sein, dass das Buch, entgegen der sonstigen Genre-Ausrichtung der Autorin (nämlich Kinder- und Jugendbücher) nichts für Kinder ist. Diese Geschichte ist düster und furchteinflößend und zeigt auch, wie die dunkelsten Ecken eines Menschen aussehen können. Es ist das Jahr 1944: Ofelia zieht mit ihrer Mutter dorthin, wo ihr neuer Stiefvater mit seiner Truppe stationiert ist. Er ist ein erbarmungsloser Mensch und das sieht Ofelia nur zu deutlich. Der Wald, der die alte Mühle umgibt, in der sie wohnen, dient ihr als Zufluchtsort. Dort trifft sie auf den Faun, der glaubt, dass sie eine verloren gegangene Prinzessin des unterirdischen Reiches ist. Um zu beweisen, dass sie es wirklich ist, stellt der Faun ihr drei Aufgaben, die sie vor dem nächsten Vollmond bestehen muss. Ofelia entdeckt so eine Welt, die schön, aber gleichzeitig auch grausam ist. „Das Auge, das sie auf dem Weg gefunden hatte, passte genau in das Loch, das in dem verwitterten Gesicht klaffte, und in diesem Augenblick, in einer Kammer, so tief unter den Füßen des Mädchens, dass nur die größten Bäume sie mit ihren Wurzeln erreichen konnten, hob der Faun seinen Kopf. »Endlich!,«, flüsterte er." S. 53 Ich muss sagen, dass ich mir erst nicht sicher war ob ich das Buch lesen soll oder nicht. Der Klappentext hat mich zuerst nicht besonders angesprochen. Doch die Lesung von Cornelia Funke, die ich besucht habe, hat meine Meinung geändert. Die Abschnitte, die dort vorgelesen wurden, waren so atemberaubend bildgewaltig, dass ich mir Das Labyrinth des Fauns kurz danach besorgt habe. Einige unter euch denken wahrscheinlich, dass ihnen die Geschichte bekannt vorkommt, wenn man sich den Klappentext durchliest. Und damit liegt man gar nicht so falsch. Auf der Lesung habe ich einige interessante Dinge zur Entstehung des Buches erfahren. Zum Beispiel, dass Guillermo del Toro (Regisseur), der eng mit Cornelia Funke befreundet ist, sie bat, ein Buch zu seinem Film Pans Labyrinth zu schreiben. Das ist eher ungewöhnlich, da normalerweise ein Film auf einem Buch basiert und nicht andersherum. Aber nach einiger Bedenkzeit hat Cornelia schließlich zugestimmt und ein Buch, inspiriert von Guillermos Film geschrieben. Dabei hat sie wieder und wieder den Film in allen Einzelheiten studiert um die Charaktere möglichst lebensecht wiederzugeben. Die Hauptgeschichte ist erhalten geblieben und eine andere Handlung wurde drum herum gesponnen. Dies ist auch der Grund, weshalb Guillermo mit als Schöpfer auf dem Cover des Buches steht. Es wurde empfohlen erst den Film zu gucken und dann das Buch zu lesen, um den Unterschied zwischen Film und Buch wirklich erkennen zu können. Das Cover hat seinen ganz eigenen Stil und zieht einen irgendwie in den Bann. Die Zeichnung, die zu sehen ist, stammt von Allen Williams, und spiegelt den Inhalt des Buches wider. Im gesamten Buch, das in zehn Teile aufgeteilt ist, finden sich einige weitere Zeichnungen, die immer zum jeweiligen Abschnitt passen. Mir persönlich gefallen sie sehr gut, weil sie die düstere Stimmung des Buches perfekt übertragen. Auch Cornelias Worte übertragen diese Stimmung äußerst eindrucksvoll und rufen ein beklemmendes Gefühl, gemischt mit Furcht, in einem hervor. Ihre Schreibstil ist sprachgewaltig, emotional, wahnsinnig fesselnd und einfach monumental! Und dabei sollte man wissen, dass es das erste Mal ist, dass Cornelia Funke nicht in ihrer Muttersprache, sondern auf Englisch geschrieben hat. Dennoch, obwohl das Buch ins Deutsche übersetzt wurde, findet man den ganz eigenen Stil der Autorin in den Worten wieder. Fazit: Cornelia Funke wird nicht umsonst international gefeiert. In Das Labyrinth des Fauns entführt sie den Leser in ein schauriges Märchen und sorgt mit ihrem einzigartigen Schreibstil für den ein oder anderen Gänsehautmoment. Ich spreche hier eine absolute Leseempfehlung aus und gebe ohne zu zögern 5 Schmetterlinge!

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