Ramona Kielfeder
Streckenweise sehr langatmig Das Thema Demenz in einer Geschichte zu verpacken, das dürfte keine leichte Übung sein. So dachte ich es mir im Vorfeld und ging deshalb auch schon mit ein wenig Respekt an Du erinnerst mich an morgen heran. Nach jedem Kapitel kommt immer ein Brief. Auf diese Unterbrechungen habe ich mich immer schon sehr gefreut, denn sie beleben das Geschehen und geben Einblick in bis dato unbekannte Gedanken und Gefühle. Eine schöne Idee, um nochmal einen anderen Dreh in die Geschichte zu bekommen. Teilweise hat sich Du erinnerst mich an morgen sehr gezogen. Weite Teile der Geschichte waren eine Wiederholung der vorangegangenen Szenen und irgendwie kam die Handlung nicht vorwärts. Da muss man sich teilweise echt ranhalten, dass man das Buch nicht weglegt. Zoes unnachgiebiges Verhalten ihrer Mutter gegenüber kann ich auch überhaupt nicht nachvollziehen. Wenn man sich als Jugendliche gegen seine Eltern auflehnt, dann kann ich das verstehen. Aber mit fortschreitender Zeit sollte man irgendwann annehmen, dass diese beinahe trotzig-kindliche Haltung sich verliert. Da hat Zoe mich manchmal wirklich genervt. Katie Marsh gelingt es aber, das Thema der Demenz sehr einfühlsam in die Geschichte einzubringen und das hat mir wirklich gut gefallen. Es hat mich berührt. Insgesamt fand ich die Grundidee des Buches sehr schön, ich muss aber einige Abzüge machen. Das Demenz-Thema ist gut verpackt, aber oftmals fehlt es der Geschichte an einem wirklichen roten Faden und die Autorin verliert sich in unwichtigen Details, die den Leser streckenweise arg langweilen.