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Hoppsi

Posted on 17.2.2020

Das Thema welches Kitty Kino für ihr Buch gewählt hat ist sehr interessant und stützt sich auf ein Gedankenspiel von Stephen Hawking. Die Hauptprotagonisten sind Ines und Albert. Beide ganz unterschiedlich. Sie liebt Musik und das Geige spielen, arbeitet im Krankenhaus in der Physiotherapie, obwohl sie dort wahrscheinlich ganz fehl am Platz ist. Er Journalist, hat einen etwas chaotischen Lebensstil, ein Sohn, lebt von seiner Frau getrennt. Die beiden Treffen nach einem seltsamen Vorfall im Krankenhaus aufeinander und fühlen sich sehr stark voneinander angezogen. Dabei passiert in der Welt gerade jede Menge, denn es verschwinden plötzlich Menschen. Im Laufe der Handlung erfahren wir warum die Menschen verschwinden und am Ende des Buches erwartet uns auch das Zitat von Stephen Hawking, welches die Autorin als Grundlage für ihre Handlung genommen hat. Bis dahin lernen wir als Leser einiges über Berührungsängste. Über die Abgründe von Menschen und wie weit so mancher geht. Ich habe beim Lesen deutlich gemerkt das Kitty Kino Filmemacherin ist und sich in der Branche wohlfühlt. Es gibt unzählige Anspielungen die in diese Richtung gehen und das finde ich sehr sympathisch. Interessant ist ebenfalls, dass die Handlung immer aus verschiedenen Perspektiven geschildert wird, mal Ines, dann Albert, aber auch Kollegen und andere Völker, die Medien etc. Es wird aus unterschiedlichen Perspektiven vom Phänomen berichtet. Auch ist realistisch dargestellt, wie dieses ausgenutzt wird um gutgläubigen Menschen das Geld aus der Tasche zu ziehen und die Angst zu schüren. Es ist ein spannendes Gedankenspiel und ich habe mich oft gefragt wie ich mich wohl verhalten würde. Alles Beschriebene ist sehr menschlich und das Ende ist für mich wie ein kleines Utopia, aber was wäre denn wenn es wirklich so kommen könnte? Wenn ihr interessiert seid und offen für ein nicht unbedingt logisch erklärbares Phänomen seit ihr bei diesem Buch richtig gelandet. Die Sprache ist spitze, es lässt sich gut und flüssig lesen, es gibt immer wieder Parallelen zum Filmbusiness. Aber hauptsächlich geht es um das menschliche Zusammenleben, um Liebe, um Nähe, um Berührungen und was ist wenn man nicht berührt werden kann oder möchte. Es ist keine Schnulze, es gibt viele harte Fakten und es wird einem nicht offensichtlich aber indirekt der Spiegel vorgehalten. Es Buch, dass seine Wirkung nicht verfehlt und den Horizont erweitert.

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