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Lisa

Posted on 17.2.2020

Mir fällt es schwer dieses Buch zu rezensieren, das muss ich ehrlich sagen. Das liegt vor allem daran, dass ich es überhaupt schwierig finde, das Buch richtig zu beschreiben und Worte für das zu finden, was das Buch in mir ausgelöst und wie es mich jetzt zurückgelassen hat. Das Buch ist definitiv etwas Besonderes, hebt sich von der Masse ab und ist keine luftig leichte Lektüre für zwischendurch. Ich habe leider sehr lange an dem Buch gelesen und hatte dadurch irgendwie das Gefühl man könne nicht richtig in das Buch eintauchen. Mein Problem war, dass ich einfach keine Zeit hatte und deshalb immer nur kurze Abschnitte gelesen habe. Als ich nämlich die letzten 150 Seiten in einem Rutsch gelesen habe, war ich vollkommen versunken und habe erstmal gemerkt, was für eine Sog-Wirkung dieses Buch hat. So schade, dass ich es mir durch das langsame Lesen aus Zeitgründen ein bisschen kaputt gemacht habe. Also mein Tipp: Nehmt euch Zeit für dieses Buch! Es lohnt sich. Der Schreibstil ist unglaublich gut und poetisch, aber genau deshalb auch anstregend bzw. anspruchsvoll. Ich finde die ganze Thematik anspruchsvoll, denn es geht um emotionale Abhängigkeit, toxische Beziehungen und Selbstzerstörung. Außerdem ist das Buch aus verschiedenen Sichten geschrieben und dazu noch zu verschiedenen Zeiten. Da muss man schon echt gut aufpassen, um alles richtig zusammenzusetzen. Vor allem hat gefühlt alles eine tiefere Bedeutung, angefangen vom Buchtitel bis hin zu der Tatsache, dass das Buch an keiner Stelle aus Rafs Sicht geschrieben ist, obwohl er irgendwie die wichtigste Rolle im Buch hat. Alles Dinge, die einen nachdenklich zurücklassen und die tiefe Wirkung des Buches noch verstärken. Der Schreibstil hat an manchen Stellen eine sehr extreme Sprache, wodurch ich manches Mal etwas schlucken musste. Es passt aber eben alles so gut zusammen, so gut zu den jeweiligen Charakteren und in die gesamte Story. Mein einziger Kritikpunkt ist, dass mich die Auflösung der ganzen Geschehnisse gegen Ende zwar durchaus mitgenommen hat, mich aber nicht mit so einen "WOW" Gefühl zurückgelassen hat. Außerdem habe ich nicht so eine krasse Bindung zu den Personen aufbauen können und habe eher als rationaler Leser die Tragik ihrer Geschichte verfolgt, anstatt wirklich emotional mitzufühlen. Ich weiß nicht, ob das beides aber auch daran lag, dass ich leider so lang gebraucht habe. Insgesamt ein Buch, das einen nachdenklich zurücklässt, nichts für jedermann ist, aber durchaus lesenswert! Die Autorin hat einen besonderen Schreibstil, der stellenweise unglaublich poetisch ist. Das hat mir sehr gut gefallen. Die Thematik ist super dargestellt und bereitet einem ab und zu echt Unbehagen. Aber lasst euch gesagt sein, es handelt sich hier um keine leichte Kost!

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