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raphael_do

Posted on 16.2.2020

Der Autor JP Delaney hat das Buch ,,The Girl Before“ geschickt aus 2 verschiedenen Perspektiven geschrieben, woran sich der Leser erst einmal gewöhnen muss. Denn er springt von der jetzigen Hauptprotagonistin Jane und der vorherigen und mittlerweile verstorbenen Vormieterin Emma immer hin und her. Nachdem sich der Leser an diese Perspektive gewöhnt hat, ist man auch nach wenigen Seiten des Lesens auch direkt mitten im Geschehen. Das Haus in dem Jane jetzt wohnt, wird durch den Autor anfangs geschickt und überzeugend als Traumhaus schlechthin verkauft. Denn es lässt im Hinblick auf Design und Technik überhaupt keine Wünsche offen und so kommt der Leser doch recht schnell ins Grübeln, wo hier der Haken ist. Denn einen Haken muss es geben, denn sonst macht es im Auge des Lesers einfach keinen Sinn… Dadurch das es für den Leser zu Beginn nicht so recht durchschaubar ist, wo die ganze Geschichte hinlaufen wird, ist doch die Neugier und Spannung bereits sehr früh geweckt. Beim Lesen fragt man sich ohnehin, wie man selber darauf reagieren würde, wenn man für einen Einzug in eine Wohnung/ Haus einen Fragebogen und etliche andere Dinge vorweisen und erfüllen müsste. Dadurch wird auch die Skepsis beim Leser geweckt, jedoch wird alles immer wieder durch die paradiesische Beschreibung des Hauses verdrängt, weshalb man sehr gut in die Rolle von Jane hineinversetzen kann. JP Delaney gelingt es im gesamten Buch durchweg dem Leser einen realistischen Eindruck von der Umgebung (hauptsächlich des Hauses) sowie der Charaktere zu vermitteln. Auch die verschiedenen Sichtweisen lassen sich im Laufe des Buches immer besser miteinander vereinen, wodurch der Leser mehr und mehr den Zusammenhang zwischen den beiden Sichtweisen erkennen kann. Da Jane mehr und mehr Ereignisse aus der Vergangenheit ans Tageslicht befördert, wächst die Spannung auf das Ende des Buches beim Leser von Seite zu Seite und das Ende ist durchaus überraschend, wodurch das Buch gut abgerundet wird. Durch die gute Schreibweise ist es für den Leser sehr einfach ins Buch zu finden und es liest sich sehr leicht und gut. Auch die beiden sich abwechselnden Sichtweisen lässt keine Langeweile aufkommen und die Szenen und Charaktere werden durchgehend sehr realistisch beschrieben, sodass sich der Leser zu jedem Zeitpunkt in die Szenerie hineinversetzen kann und auch Empathie für die Charaktere entwickeln kann. Als einziger Kritikpunkt ist hier anzuführen, dass es keine Anführungszeichen oder ähnliches gibt, wenn Emma in der Vergangenheit redet, was für den Leser eher unübersichtlich ist.

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