Reva
Zum Inhalt: Zum Ende des ersten Bandes sind die Helden mit unterschiedlicher Motivation in die Dienste von Al'Jebal getreten, um den sich zahlreiche Gerüchte ranken. Sieben Monde lang wurden sie getrennt voneinander unterrichtet, bevor sie dem Alten vom Berg wieder unter die Augen treten. Die Ausbildung scheint nur der erste Schritt gewesen zu sein. Nun erhalten unsere Recken gemeinsam mit dem Neuzugang Osmosis - einer Priesterin der Göttin Issisa - den Auftrag auf einem Piratenschiff, welches mit Al'Jebal verbündet ist, auf die Kabunga Inseln zu segeln und den dort lebenden Stamm der Goygoa davon zu überzeugen, auf ihrer Insel einen Außenposten Al'Jebals errichten zu dürfen. Zum Auftrag zählt auch die Aufklärung, welches Schicksal bereits mit demselben Auftrag geschickte Schiffe erlitten haben. Diesmal übernimmt die Leitung dieser Mission der Kriegerpriester Telos, der die vergangen Monate mit der Missionierung und Erbauung eines Tempels für seinen Gott in Billus verbracht hat. Schnell wird klar, dass die Aufgabe nicht ungefährlich ist. Doch auch innerhalb der Gruppe gibt es erneut immer wieder Spannungen. Auch im Inneren der Charaktere ereignet sich in vielen Fällen immer wieder ein Kampf, der zeigt, dass die Charaktere eine Entwicklung durch machen. Zum Besseren oder Schlechteren lässt sich häufig dabei noch nicht erkennen. Auf der Insel angekommen stehen sie jedoch auch dem mysteriösen Inselvolk gegenüber bei dem die Kommunikation durch Sprachbarrieren erschwert wird. Dadurch ist die Aufklärung der Frage, wodurch die Schiffe ihrer Vorgänger, deren Überreste vor der Insel vor Anker liegen, zerstört wurden, noch deutlich erschwert. Diese und weitere Aufgaben gilt es für die Helden im Band zu lösen; manchmal durch den Kampf an anderen Stellen durch Verstand und Worte. Doch die Frage bleibt: was ist dieses allgegenwärtige, aber nicht greifbare Chaos und wer steht auf welcher Seite? Meine Meinung: Positiv im Vergleich zum ersten Band ist für mich vor allem, dass die Kapitel etwas kürzer geworden sind. Der Schreibstil ist dabei jedoch noch immer sehr anschaulich und mitreisend. An vielen Stellen bekommt man Einblicke in die inneren Konflikte der unterschiedlichen Charaktere und es wird deutlich, dass diese sehr lebendig wirken und nicht starr in einem festgelegten Charakterbild verbleiben, sondern viel mehr eine Entwicklung durchlaufen. Die häufigen philosophischen Gespräche oder Gedankengänge fehlen etwas, aber nicht vollständig in diesem Band. Der Leser hat auf jeden Fall genug Gelegenheit mit zu rätseln und seine eigenen Schlussfolgerungen zu ziehen. Da die Reihe im Band zwei noch sehr am Anfang steht, werden viele der aufgeworfenen Fragen jedoch noch nicht endgültig oder eindeutig beantwortet; das hat mir sehr gut gefallen. Insgesamt konnte der zweite Band meinen Erwartungen nach dem Lesen des ersten auf jeden Fall gerecht werden und hat mich wieder total begeistert!