BookNerd
„Irgendwie ist es bei Godzilla, der auch über seine Familie hinauswächst. Irgendwann werde ich ebenfalls nicht mehr in mein Zuhause passen.“ „Das ist die Sache mit dem Erfolg. Er verändert vieles, aber nicht alles. Man hat immer noch Bad-Hair Tage.“ Paige ist wie du und ich, ein Mädchen mit Träumen und Zielen. Als einer ihrer Träume wahr wird und sie die Hauptrolle in einer angesagten Filmtrilogie bekommt, steht sie auf einmal in Scheinwerferlicht der Öffentlichkeit. Aber zwischen Träumen und Realität liegt ein großer Unterschied. Die Presse dichtet Paige eine romantische Beziehung mit ihrem Filmpartner Rayner an, der ja auch eigentlich echt süß ist, aber als dann Jordan auftaucht, bringt er nicht nur Paiges Film-Ich völlig durcheinander. Und plötzlich muss Paige ihr Leben und ihre Gefühle vor laufender Kamera auf die Reihe kriegen. Ich habe auf Youtube einen Trailer zu der geplanten Serie „Famous in Love“ gesehen, die mir als „wenn du Gossip Girl magst, magst du auch …“ empfohlen wurde. So bin ich auf das Buch aufmerksam geworden. Die angedeutete Dreiecksbeziehung im Original Klappentext hat mich ehrlich gesagt abgeschreckt, aber ich wollte dem ganzen trotzdem eine Chance geben. Ich fand den Prolog sehr gut. Ehrlich und ein bisschen sentimental, ein bisschen frustiert, aber nicht anstrengend. Er hat mich neugierig gemacht. Im ersten Kapitel ist man direkt in der Geschichte, lernt alle Freunde und Figuren kennen und versucht den Überblick zu behalten. Paige scheint mitten im Leben zu stehen, ein bisschen verträumt, beliebt, aber sie ist nicht richtig tief glücklich, sondern auf der Suche nach etwas, vielleicht auch ein bisschen sich selbst. Ihre Familie hält ihren Traum von Schauspiel nicht wirklich für sinnig, eher albern, obwohl ihre Mutter auch mal ein wenig in diese Welt geschnuppert hat. Arme Paige, ich wollte sie in den Arm nehmen und ihr sagen, dass sie weiter kämpfen soll. Dann kommt das Vorsprechen für DIE Neuverfilmung (eine Buchreihe, auf die grad alle stehen, auch ihre beste Freundin Cassandra) und wie der Klapptentext schon sagt, sie kriegt den Job. Der Sprung vom „echten Leben“ zum Serien Set, war für mich zu groß. Wie hat ihre Familie auf die Zusage reagiert, was haben ihre Freundinnen und ihr BF Jake gesagt? Das alles wird nur gestreift und das fand ich sehr schade. Auch Rayden war mir ein bisschen grob dargestellt, mehr ein Schatten, obwohl sein Spitzname für Paige „Küken“ richtig süß war. Je weiter ich gelesen habe, desto mehr hatte ich den Eindruck, dass die Geschichte zwar gut durchdacht, aber irgendwie lieblos umgesetzt ist. Da war kein Herz hinter den Wörtern, kein Feenstaub. Ich weiß auch nicht, sie konnte mich nicht packen, ging mir nicht unter die Haut. Ich war mir ziemlich sicher, dass ich wusste, was im weiteren Verlauf passieren würde und eigentlich stört mich das auch nicht, aber die Neugier, ob ich richtig liege, war hier nicht groß. Paige hat Probleme mit ihrer Familie, fühlt sich von ihnen nicht wahrgenommen. Aber hat sie sie mal angerufen und versucht was zu ändern? Sie hält kaum Kontakt zu ihren Freunden Zuhause, was ich ziemlich furchtbar finde. Natürlich ändert sich ihr Leben gerade, aber diese Leute haben ihr altes Leben ausgemacht. Die Stimmung ist eher trüb, Paige wirkt nicht glücklich, dabei wollte sie doch immer Schauspielerin werden. Andererseits fand ich es gut, dass nicht alles kunterbunt und glitzernd dargestellt wurde, denn ich glaube auch, dass Schauspielerei richtige Arbeit ist, gerade, wenn man es zum ersten Mal unter diesem Druck tut. Die Geschichte hat gut angefangen, sackt aber immer mehr ab. Ich vermisse Jack, mit seinen coolen Eigenarten und Rayner verhält sie wie ein Idiot, da hilft auch sein Sixpack nicht. Der Regisseur war cool und überhaupt die ganzen Filmleute hatten wirklich Charme. Das Ende, war dann doch nicht so wie ich erwartet hatte und es macht neugierig auf einen zweiten Band, allerdings konnte das Buch mich nicht so überzeugen, dass ich jetzt losrenne und das Buch direkt kaufe. Die Geschichte zwischen den zwei männlichen Hauptcharakteren fand ich sehr gut! Auch wie es mit den Freunden von Paige ausging, hat mir gefallen, da war eine super süße Szene wo ich echt grinsen musste und ein winziger Funke Feenstaub endlich übergesprungen ist. Aber davon hatte ich leider zu wenige Momente in diesem Buch. Die Grundidee hatte was, die Figuren waren gut, das Setting auch auf jeden Fall, aber die Umsetzung konnte mich leider nicht richtig packen, mir hat einfach Herz gefehlt. „Famous in Love“ ist mir gute drei Bücher wert und die Serie schaue ich mir auf jeden Fall an. Ob ich wirklich zum zweiten Band greife, weiß ich noch nicht.