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lujoma

Posted on 16.2.2020

interessant und lesenswert Anatoli Uschomirski wird 1959 in Kiew als Sohn einer jüdischen Familie geboren. Doch seine Familie lebt diesen Glauben nicht, so ist Anatoli verwundert als Mitschüler ihn „stinkender Jude“ nennen und er beginnt in seiner Familiengeschichte zu forschen. Auf diese Weise findet er heraus, dass ein Teil seiner Familie beim Massaker in der Schlucht von Babyn Jar am 29. September 1941 den Tod fand. Dieses Wissen beeinflusst ihn erst einmal nicht sehr... auf die Schule folgt die Ausbildung, er lernt seine Frau Irina kennen und heiratet sie während seiner Armeezeit. Eigentlich zu unreif für die Ehe gestalten sich die 1. Jahre schwierig und es ist ein Wunder, dass Anatoli und Irina inzwischen auf 40 Ehejahre zurückblicken können. Anatoli ist auf der Suche nach dem Sinn seines Lebens und probiert Dies und Das. Als ihm ein Buch über eine jüdische Familie, die Jesus als ihren Messias erkennt, in die Hände gerät, wird er neugierig. Gemeinsam mit seiner Frau besucht er eine Gemeinde in Kiew und kommt zum Glauben an Jesus. Als in der Ukraine der Ton gegenüber den Juden rauer wird, steht eine weitere gravierende Veränderung für Anatoli und seine Familie an. 1992 wandern sie nach Deutschland aus und werden im Raum Stuttgart heimisch. Seit 1994 engagiert Anatoli sich beim „Evangeliumsdienst für Israel“, gründete und leitete eine jüdisch-messianische Gemeinde, studierte Theologie und ist häufig auf Predigt-und Vortragsreisen unterwegs. Der Titel „Hilfe, Jesus, ich bin Jude“ hat mich auf dieses Buch neugierig gemacht und ich bin sehr froh, dass ich es gelesen habe. Der 1. Teil gleicht einer Biographie, der Autor schildert sein Leben in der ehemaligen Sowjetunion, erzählt davon, dass er als Jude „abgestempelt“ war ohne zu wissen was das bedeutet. Erst als er zum Glauben an Jesus kommt, beginnt er seine jüdischen Wurzeln wahrzunehmen und auszuleben. So vereint er Jude sein und Christ sein und macht es sich dann in Deutschland zur Aufgabe anderen Juden von dem Messias zu erzählen. Ebenso setzt er sich für den Dialog zwischen messianischen Juden und Christen ein. Ein großes Kapitel ist da auch die Schuld, die das deutsche Volk gegenüber dem jüdischen Volk auf sich geladen hat. Der Autor schildert da sehr berührende Begegnungen und erzählt, dass Vergebung möglich ist. Der „Anhang“ im Buch ist sehr umfassend. Darin geht es um das unterschiedliche Bibelverständnis von Juden und Christen, um die Verfolgung der Juden in der Geschichte bis heute, um das Verhältnis zwischen Kirche und messianischen Juden. In der Mitte des Buches gibt es einen Fototeil, der mir sehr gut gefallen hat. Seht schön war auch, dass zwischendrin Irina Uschomirski zu Wort kam, ebenso wie die Tochter der Familie und Teilnehmer von Jugendfreizeiten. Das alles rundet das Buch ab. Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es schildert das Leben und den Auftrag des Autors und vermittelte mir Einsichten in der Glauben der messianischen Juden. Gern empfehle ich das Buch weiter.

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