Profilbild von Tintenbluete

Tintenbluete

Posted on 16.2.2020

Wir waren hier" war mein erstes Buch von Nana Rademacher. Ich habe mich dafür entschieden, weil ich zum einen das Cover wahnsinnig schön finde und zum anderen hat mich der Klappentext direkt angesprochen. Dystopien gibt es ja einige auf dem Markt, aber eine, die in Deutschland angesiedelt ist habe ich noch nie gelesen. Nana Rademacher hat meiner Meinung nach einen ganz besonderen Schreibstil, der den Leser direkt in die düstere Stimmnung der Geschichte hineinzieht und bis zur letzten Seite auch nicht mehr loslässt. Da die Geschichte in der Ich-Perspektive geschrieben ist, hatte ich so die ganze Zeit das Gefühl besonders nah an der Protagonistin dran zu sein und mit ihr gemeinsam zu lachen, zu weinen und zu leiden. Besonders gut haben mir auch die Blogeinträge im ersten Teil des Buches gefallen, da sie die Geschichte aufgelockert haben und noch man noch deutlicher das Gefühl hatte, direkt dabei zu sein. Anna als Protagonistin fand ich toll, nur Ben hat mich hin und wieder etwas genervt, jedoch fand ich die beiden wie auch die anderen Figuren ziemlich gut ausgearbeitet. Die Wendungen und Geschehnisse fand ich sehr spannend und mitreißend, aber auch sehr belastend. Das ist definitiv kein Buch, das spurlos am Leser vorbeigeht. Ich habe mich wirklich oft gefragt, was wäre, wenn das in zwanzig Jahren tatsächlich die Realität ist? Wie würde ich in dieser oder dieser Situation reagieren? Obwohl ich wegen dieser düsteren Stimmung auch ein bisschen froh war, als ich das Buch zu Ende gelesen hatte, finde ich es toll, dass das Buch mich so sehr berührt hat, dass ich ständig darüber nachdenken muss. Mit dem Ende des Buches war ich sehr zufrieden, weil es eben kein "Friede-Freude-Eierkuchen-Ende" war, das für diese Geschichte total utopisch gewesen wäre, aber trotzdem Hoffnung und ein gutes Gefühl vermitteln konnte. Auch wenn es haufenweise gute Dystopien gibt, finde ich, dass diese hier etwas besonderes ist, da sie eben in Deutschland spielt und damit ziemlich nah an der eigenen Lebenswelt dran ist und man damit auch dazu gezwungen wird, sich persönlich mit der Geschichte auseinanderzusetzen. Und abgesehen davon, ist das Buch einfach super geschrieben und sehr spannend!

zurück nach oben