seitenweich
Ich bin auch dem Hype verfallen, habe mir Kissing Lessons zugelegt und hatte positive Erwartungen. Leider wurde ich sehr enttäuscht. Aber fangen wir beim Cover an, welches mir wirklich gut gefällt. Die Gestaltung ist hübsch und die Farben harmonieren. Außerdem finde ich es toll, dass man die Blumen auch zu jedem Kapitelbeginn wiederfinden kann. Im Großen und Ganzen konnte mich das Buch nur bis zur Hälfte mitnehmen. Denn die erste Hälfte fand ich noch ganz unterhaltsam, da die Story mal echt etwas anderes ist. Aber dann folgten noch eintönige Szenen, die nicht zur Handlung beigetragen haben. Oft wurden Gespräche einfach durch Sex ersetzt oder Handlungen zu weit in die Länge gezogen, dass ich einiges einfach nur überflogen habe. Allgemein ging es dann nun hauptsächlich um sexuelle Befriediung und Dirty Talk und man konnte als Leser erahnen, dass sie sich schlussendlich verlieben werden. Nur die beiden Charaktere Stella und Michael wissen das noch nicht und die Story dreht sich im Kreis und wird viel Drama ausgeschmückt. Ich fand die beiden im Gesamtbild sehr eindimensional und nicht vielschichtig. Ich möchte hier auf keinen Fall über eine Krankheit urteilen aber Stella wirkte für mich auch nicht authentisch. Zu Beginn konnte man noch erfahren, wie sie mit ihrem Autismus das tägliche Leben bestreitet und es war wirklich interessant aber danach vergisst man es einfach nur, weil er nicht mehr wirklich aufgetreten ist und nach der ersten Sexszene Stella wie geheilt erscheint. Zum Schreibstil muss ich sagen, dass ich die Erzählersicht in einem NA-Buch nicht optimal finde. Trotzdem war ein leicht und flott zu lesen. Es war ein nettes Buch für zwischendurch, dass mich aber nicht vollends überzeugen konnte. Die weiteren Teile werde ich wahrscheinlich nicht lesen.
