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BookNerd

Posted on 16.2.2020

Inhalt: Marta Schneider hat in der Schweiz eine harte Kindheit. Ihr Vater nimmt sie aus der Schule, verweigert ihr Bildung und Freiheit. Doch Marta findet ihren Weg. Quer durch Europa, über Frankreich und schließlich bis nach Kanada sammelt sie Erfahrungen und Freunde. In Kanada trifft sie auf Niclas, der ihr bald ihr Herz stielt. Gemeinsam schaffen die Beiden sich ein neues Leben und schon bald wird Marta Mutter. Doch dann bricht der Zweite Weltkrieg aus … Meinung: Marta mochte ich von Anfang an. Trotz ihres harten Lebens jammert sie nicht und versucht, ihren Weg zu finden. Was ihr Vater ihr angetan hat, hat mich wütend und traurig gemacht und ich habe mich mit ihr gefreut, als sie endlich in ein eigenes Leben aufbrechen konnte. Marta ist ein starker Charakter, der aber auch zusammenbrechen darf. Die Autorin hat hier eine sehr gute Protagonistin geschaffen, der man gerne durch die Geschichte folgt. Das Buch beschäftigt sich in der ersten Hälfte mit Marta und wechselt dann zu Hildemara, ihrer erstgeborenen Tochter und dem Verhältnis der Beiden. Hildemara mochte ich ebenfalls, man versteht ihr Verhalten so gut, aber auch, was dies bei Marta auslöst. Ihre Tochter erinnert sie an jemanden, jemanden, der in ihrem Leben einen tiefen Riss hinterlassen hat. Und so ist das Verhältnis zwischen den Beiden nicht einfach, aber Hildemara geht ihren Weg, so wie ihre Mutter vor ihr. Die Geschichte war unglaublich fesselnd, ich konnte das Buch nicht zur Seite legen. Und trotzdem war es nicht gehetzt, nicht rasant, sondern einfach sehr schön. Der Schreibstil ist einfach und die Beschreibungen nicht ausufernd, trotzdem konnte man sich alles gut vorstellen und hatte das Gefühl, dabei zu sein. Ich habe sehr mit Marta mitgefiebert, gelitten und mich gefreut. Ich liebe es, wie die historischen Ereignisse der damaligen Zeit in die Geschichte mit einfließen und die Figuren beeinflussen. Die Charaktere haben es nicht leicht und es wird nichts beschönigt. Krieg, Arbeitslosigkeit, Hunger, Angst. Trotzdem ist das Buch nicht deprimierend, sondern ehrlich. Trotzdem geben die Charaktere geben nicht auf, sie kämpfen. Besonders Marta. Mich hat das Buch sehr bewegt, ich konnte es kaum aus der Hand legen. Martas Reise durch die Länder fand ich unglaublich interessant, die Nebenfiguren auf die sie trifft, sind liebevoll gestaltet und immer wieder einzigartig. Urteil: Ein wunderschöner, aber auch ernster erster Band einer Familiensage, den ich kaum aus der Hand legen und sehr geliebt habe. Eine klare Leseempfehlung!

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