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Posted on 16.2.2020

"Hundert Jahre Einsamkeit" ist ein moderner Klassiker der lateinamerikanischen Literatur und damit ein Buch, das ich nur ungern bespreche, weil ich glaube, einfach zu wenig Wissen zu besitzen, um es voll und ganz zu verstehen. Der Roman erzählt die hundertjährige Geschichte der Familie Buendía und des Dörfchens Macondo. Da sich die Handlung über sechs Generationen der Familie zieht, gibt es viele Charaktere, die, aufgrund einer Familientradition, auch immer wieder identisch heißen. Mich brachte diese Doppelung von Namen oftmals durcheinander, was mir bei Figuren eigentlich nur selten passiert. Hinzu kam eine veraltete Übersetzung, die mir das Lesen schwer machte, deswegen empfehle ich jedem die Neuübersetzung von Dagmar Ploetz (wesentlich angenehmer). Wer zu diesem Buch greift, sollte sich darauf gefasst machen, dass es eben nicht nur die Geschichte einer Familie, sondern auch die eines ganzen Landes erzählt, womit politische Themen, Kriege und Proteste eine ebenso wichtige Rolle spielen, wie die scheinbar vererbte Einsamkeit der Protagonisten. Auch wenn die Handlung sich auf einen Ort beschränkt, passiert sehr sehr viel und alle Leben der Familienmitglieder werden dabei einmal beleuchtet, ohne sich unbedingt an die chronologische Reihenfolge zu halten. Besonders gefallen, haben mir der Anfang und das Ende des Romans, weil insbesondere an diesen Stellen die Merkmale des magischen Realismus zum Vorschein kommen. Und auch wenn mein Weg mit diesem Buch insgesamt schwierig war, kann ich es doch nur jedem empfehlen, der gern qualitativ hochwertige, literarische Werke liest.

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