Isabell
Trigger- und Contentwarnung: Körperhorror, Grafische Gewalt, Tod, Selbstverletzendes Verhalten, Hungersnot, Erbrechen, Chemische Begasung, Suizid, nicht einvernehmliche medikamentöse Behandlung Wilder Girls ist eines der Bücher, auf die ich mich dieses Jahr am meisten gefreut habe. Dadurch, dass es auch noch ein Horror-Buch ist, schien es als das perfekte Buch für den Oktober, aber leider stellte es sich als maßlose Enttäuschung heraus. Das Konzept des Buches fand ich spannend und ich habe das Buch mit voller Freude begonnen, aber die eigentliche Handlung kann man nur als langweilig beschreiben. Die Handlung plätscherte ehrlich gesagt nur vor sich hin und es gab keine überraschenden Momente, wegen denen ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen wollte. Es war alles sehr vorhersehbar. Außerdem empfand ich die Handlung außerdem als nicht gut ausgearbeitet. Es wurden viele Dinge angesprochen, aber kurz daraufhin waren sie wieder vergessen. Gleichzeitig gab es für viele weitere Dinge einfach keine Erklärung bzw. keine ausreichende Erklärung. Leider kann ich aufgrund von Spoilern keine direkten Beispiele geben. Man hätte die gesamte Handlung viel weiter ausarbeiten können, damit es im gesamten viel stimmiger ist. Generell hätte man auch viel mehr auf die wissenschaftliche Seite eingehen müssen. Das Thema wurde nur angeschnitten und wurde nicht ordentlich und tiefer gehend erforscht. Es war leider sehr oberflächlich. So lässt einen das Buch leider mit viel zu vielen offenen Fragen zurück. Beim Ende gehen die Meinungen weit auseinander. Viele mögen es, aber genauso viele hassen es. Das Ende ist recht offen gehalten und für mich passt das Ende wie die Faust aufs Auge. Wäre das Ende ein anderes gewesen, hätte es seinen Effekt verloren. Mit den Charakteren konnte ich leider auch nichts anfangen. Ich empfand sie als unglaublich flach und sie hatten keinerlei Substanz und waren nicht greifbar. Sie fühlten sich eher wie Pappfiguren an. Dadurch besaßen die Charaktere auch keinerlei Tiefe. Ich konnte zu keinem Charakter eine Verbindung aufbauen und deren Handlungen konnte ich ebenfalls in keinster Weise nachvollziehen. Die eine Sache, die mir, neben einer interessanten Grundidee, sehr gut gefallen hat, ist die Atmosphäre. Die Grundstimmung in dem Buch ist eine sehr düstere und diese kommt beim Leser an. Das hat mir richtig gut gefallen und es war mit das einzige, was ich wirklich an dem Buch genossen habe. Fazit Wilder Girls ist wohl meine größte Enttäuschung in diesem Jahr. Es hatte sehr viel Potenzial, welches leider nicht ausgeschöpft worden ist. Die Handlung und deren Thematiken waren sehr oberflächlich, es gab keinerlei Überraschungen und die Charaktere waren flach. Leider konnte das Buch nicht abliefern, was versprochen worden ist. Einzig und allein die düstere Atmosphäre ist mir positiv aufgefallen.