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schokoflocke

Posted on 16.2.2020

Ich fand es großartig Als der namenloser Ich-Erzähler die Toiletten des Nationalen Kulturpalastes in Sofia betritt,ist es kein Zufall.Er weißt ganz genau,dass dieser Ort ein beliebter Treffpunkt für Homosexuelle für anonymen,bezahlten Sex ist.Dort trifft er auf Mitko,der nicht nur sein Interesse weckt,sondern gleich eine bis dahin nicht gekannte Begierde.Er will zwar für den Sex nicht bezahlen,weniger aus den moralischen Gründen,mehr aus Stolz,doch kann er sich Mitkos Anziehungskraft nicht entziehen.Nach paar "öffentlichen" Treffen lädt der Protagonist Mitko zu sich nach Hause ein,obwohl ihm auch bewusst ist,dass es ein Fehler ist.Mitko ist ein sehr geschickter "Verkäufer",er dosiert seine Zuneigung sparsam,stellt Bedinungen,nennt die Kunden Freunde,um an noch mehr Gefälligkeiten zu gelangen.Das ist dem Erzähler natürlich bewusst,aber er versucht trotzdem etwas zu erkaufen,was man eigentlich nur geschenkt bekommen kann-echte Zuneigung,Zärtlichkeit ,Liebe. Einmal angefangen konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen.Sehr realistisch,persönlich und gleichzeitig irgendwie distanziert,in schönen ,poetischen Sprache erzählte Geschichte über Sehnsucht nach Zugehörigkeit.Die unheilvolle,traurige Atmospähre die durchgehend in dem Roman herrscht,trifft direkt ins Herz und geht unter die Haut.An manchen Stellen aufwüllend und beklemmend,aber auf jeden Fall lässt das Buch den Leser emotional nicht unberührt.Ich bin einfach begeistert,obwohl die Gefühle ,die die Geschichte hervorruft,schwer auf der Seele liegen,es ist einfach keine nette ,angenhme Erzählung,aber trotzdem sehr lesenswert.Und auch wenn das Thema in sich nicht neu ist,sollte man dem Buch doch eine Chance geben,weil es,meiner Meinung nach,virtuos geschrieben ist.Ich fand es auf jeden Fall goßartig!

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