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luciebookworld

Posted on 14.2.2020

Inhalt: In Tranquillum House, einem abgelegenen Wellness-Ressort, treffen neun Fremde aufeinander. Jeder von ihnen steckt in einer persönlichen Krise und hat deshalb ein zehntägiges Körper-und-Geist-Retreat gebucht. Schon bald kommen Geheimnisse ans Licht, die mit einigen - auch unkonventionellen - Herausforderungen verbunden sind. Meinung: Schon zu Anfang des Buches findet man sich sehr schnell in der Geschichte zurecht. Durch den guten, flüssigen Schreibstil fällt der Einstieg in das Geschehen nicht schwer und aufgrund des Perspektivenwechsels zwischen den Protagonisten bekommt der Leser einen guten Überblick. Letzteres wirkt sich auch im Verlaufe des Buches positiv auf das Leseerlebnis aus, da man somit ein vielfältiges Wissen über die verschiedenen Situationen erhält. Dies bedeutet aber nicht, dass keine Spannung aufgebaut wird. Zwar fehlte diese zu Beginn der Geschichte - was verständlich ist, da die Handlung sich hier erst im Aufbau befindet - und es gab kurze Längen, dennoch möchte der Leser fast durchgehend wissen, wie sich die Lage weiterentwickelt. Die Idee des Buches finde ich einzigartig und ihre Umsetzung ist gut. Ein roter Faden ist vorhanden und auch Nebenhandlungen kommen nicht zu kurz. Es werden viele verschiedene Facetten der Handlung aber auch der Protagonisten herausgearbeitet, so dass man oftmals überrascht wird und sich beim Leser nie ein längerfristiger Zustand von Langeweile einstellen kann. Die Charaktere wurden gut ausgearbeitet und sind sehr authentisch. Man bekommt Einblicke in ihre Gedanken- und Gefühlswelt und kann somit ihre Handlungen gut nachvollziehen. Vor allem hat mir gefallen, dass jeder Charakter eine sichtbare Entwicklung durchgemacht hat. Jeder von ihnen musste eigene Probleme und Unsicherheiten überwinden, die sehr unterschiedlich waren. Ich bin sicher, dass sich jeder Leser mit dem ein oder anderen Problem selbst auseinandersetzen muss und somit wirkt das gesamte Geschehen realitätsgetreuer. Das Ende des Buches fand ich gut gewählt, wobei ich auch anmerken muss, dass ich hier nicht alles einleuchtend fand. (ACHTUNG, SPOILER!) Vor allem fand ich es seltsam, dass Masha trotz all ihrer Vergehen einen Verlag gefunden hat, der ihr Buch verlegt hat und versucht, sie offenbar gut zu vermarkten (Fernsehaufrtitt). Des Weiteren frage ich mich auch, warum sie immer noch Kurse anbieten darf, die der Persönlichkeitsentwicklung dienen und warum diese so populär sind. Nach den Geschehnissen im Tranquillum House macht das nicht so ganz Sinn. Fazit: Das Buch kann mit der guten Umsetzung einer einzigartigen Idee, authentischen Charakteren und einem tollen Schreibstil aufwarten. Die kurzen Längen und das nicht ganz verständliche Ende fallen dabei nicht sehr negativ ins Gewicht. Eine klare Leseempfehlung! 4,5/5

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