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seehase1977

Posted on 14.2.2020

Zeitreise in die Vergangenheit – Ein ungewöhnlicher Mysterythriller Philipp Steenken ist ein glücklicher Mann. Er ist mit der für ihn perfekten Frau verheiratet, die bald ihr gemeinsames Kind zur Welt bringen wird. Doch ein schwerer Unfall zerstört alles. Zwar bringt Philips Frau noch ein gesundes Mädchen zur Welt, erliegt dann aber ihren Verletzungen. Steenken ist am Tiefpunkt seines Lebens, als ihn in der Blutmondnacht ein übersinnliches Licht 30 Jahre in die Vergangenheit katapultiert. Philip steckt fest, nicht nur im Jahr 1988 sondern auch in seinem 15jährigen Ich. Zehn Jahre später begegnet Steenken einem Mann, den er aus der Zukunft kennt und weiß mit einem Mal, was seine Berufung ist. Eine Berufung, die ihn das Leben kosten kann… Meine Meinung: Mit seinem Thriller-Debüt „ERIC“ hat mich Marco Monetha seinerzeit beeindruckt und begeistert und auch der Nachfolger „JONAS“ hat mir spannende Lesestunden beschert. „RESET – Gibt es ein zurück?“ ist außergewöhnlich anders. Die Mischung aus Mystery und Thriller hat mir gut gefallen, die Story ist temporeich und fantasievoll. Zudem wechseln sich echte, gut recherchierte Fakten und fiktive Elemente ab. Alles in allem eine spannende und abwechslungsreiche Story und ein kurzweiliges Lesevergnügen, dennoch war der Genre-Mix für mich manchmal etwas zu viel des Guten. Was würde ich tun, wenn mich ein unerklärliches Ereignis 30 Jahre in die Vergangenheit katapultiert, mit meinem Wissen aus der Zukunft? Würde ich versuchen, Geschehnisse, die mein Ich in der Zukunft beeinflussen werden, zu ändern? Interessante Fragen, die man sich beim Lesen dieser Story zwangsläufig stellt. "Ich bin sechsundvierzig Jahre alt, liege in einem Kinderzimmer und stecke im Körper eines Fünfzehnjährigen. Trotzdem bin ich älter als die beiden Figuren neben mir." Philipp Steenken fühlt sich natürlich zurück im seiner Teenagerzeit zuerst einmal völlig verloren und hilflos. Der Anblick seiner noch jungen Eltern, sein Elternhaus irritieren ihn, dazu fehlen ihm die Annehmlichkeiten aus der Zukunft, kein Smartphone, kein Internet für schnelle Recherchen, die aber gerade jetzt, in seiner Situation so unheimlich wichtig wären. Nur mühsam findet er sich wieder zurecht, bekommt unerwartete Hilfe, gerät aber auch an gefährliche Feinde und widmet sich einer Aufgabe, die die Zukunft beeinflusst, aber auch sein Leben in Gefahr bringt. Marco Monetha kann wunderbar spannend, abwechslungsreich und außergewöhnlich erzählen. Mit viel Kreativität hat er eine aufregende Story konstruiert, gespickt mit realen Fakten aus der Vergangenheit. Verbrechen, besondere Ereignisse, aber auch Filme und Musik aus dieser Zeit werden aufgegriffen. Aber man trifft auch auf alte Bekannte aus der fiktiven Welt, die vor allem den Lesern bekannt sein dürften, die auch schon die Thriller ERIC und JONAS gelesen haben. Ein Gimmick, dass mir persönlich besonders gut gefallen hat. Der unvorhersehbare Ausgang der Story, sowie die immer wieder einfließenden, unerwarteten Wendungen lassen die Seiten nur so dahinfliegen. Es fühlt sich so an, als hätte der Autor besonders in seine Hauptfigur Philipp Steenken viel Herzblut gesteckt. Intensiv beschreibt er die Gefühle, die Steenken durchlebt, die Liebe zu seiner verstorbenen Frau, die Emotionen seine kleine Tochter betreffend, aber auch die Wut und der Hass die ihn durchströmen und antreiben das zu tun, was er sich zum Ziel gesetzt hat. Das Ende bleibt meiner Meinung nach relativ offen, hat sich Marco Monetha hier vielleicht den Spielraum für eine mögliche Fortsetzung geschaffen? Man darf gespannt sein! Mein Fazit: Marco Monetha präsentiert einen interessanten Genre-Mix aus Zeitreise, Thriller, Action, Fiktion und wahren Begebenheiten. Kurzweilig, spannend und temporeich geschrieben und erzählt. Lesens- und empfehlenswert.

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