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sato

Posted on 14.2.2020

Ein weiterer "lustiger" Regionalkrimi geht an den Start, beheimatet in der tiefsten fränkischen Provinz mit einem Nürnberger Ermittlerduo, bestehend aus dem Halbtürken Bülent Rambichler, welcher ungern sein Büro verlässt und Ermittlungen nur in Akten verwaltet, dafür umso mehr Aufmerksamkeit seiner Körperpflege widmet und seiner Assistentin "Sunshine" Astrid, ehrgeizig, vegan, Yogaversessen. Und ausgerechnet Rambichler soll in seinem Heimatort in der tiefsten Provinz den etwas kuriosen Tod einer jungen Frau aufklären. Das klingt doch schon mal nach guter Unterhaltung, dachte ich mir, als ich zum Buch griff. Die Handlung nimmt schnell Fahrt auf, eine Slapstickeinlage jagt die Nächste, Strunzheim wimmelt nur so von skurrilen Bewohnern, renitente Rentnerzwillinge, Alkoholiker an allen Ecken, ein Pastor mit einem erotischen Hang zu über 80 jährigen Seniorinnen, debile Metzger u.s.w. Es wird eigentlich permanent dialektisch derb geflucht, richtige Dialoge sind Fehlanzeige, da keiner der Protagonisten intellektuell dazu in der Lage wäre. Der eigentliche Fall - des gefallenen Engels - oder besser Gelbwurst-Pflunzn bzw. Dorfmatratze - tritt in den Hintergrund, das Mädel war eh allen egal, außer wenn`s ums begatten ging... Mein Fazit ist gespalten, ich hatte mir was anderes erhofft, Humor, Derbheit, skurrile Personen - alles schön und gut aber hier wurde maßlos übertrieben und damit kam es nur als platte Vorführung debiler Landbevölkerung ala Vormittagsprogramm der privaten Fernsehsender rüber, obwohl jede Potential drinnen steckte, auch die Grundidee war gut. Wie man es besser machen kann zeigen die Kollegen*innen Falk, Maurer, Föhr oder Kobr/Klüpfel. Mehr als 2 - 3 Sterne gibt`s dafür nicht von mir.

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