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Tintenbluete

Posted on 14.2.2020

Auf „Die silberne Königin“ bin ich mehr oder weniger zufällig aufmerksam geworden, als ich mal wieder ein bisschen in der Onleihe meiner Stadtbibliothek gestöbert habe. Auf der Suche nach einer winterlichen Lektüre für zwischendurch ist mir das wundervolle Cover direkt ins Auge gesprungen und auch der Klappentext hat mich angesprochen. Also habe ich nicht lange gefackelt, mir das eBook ausgeliehen und direkt mit dem Lesen begonnen.  Schon die ersten Seiten der Geschichte haben mich absolut begeistert. Katharina Seck entführt den Leser in ein zauberhaftes Wintermärchen, das durch viele liebevolle Details und eine absolut sympathische Protagonistin glänzt. Ich liebe es, wenn es Geschichten schaffen, eine bestimmte Stimmung in mir zu erzeugen, sodass ich beim Lesen das Gefühl habe, selbst mitten in der Geschichte zu stecken – und das hat dieses Buch definitiv geschafft. Doch nicht nur die Atmosphäre, auch der Spannungsbogen wird schon auf den ersten Seiten aufgebaut, sodass ich gar nicht mehr mit dem Lesen aufhören wollte. Besonders gut hat mir auch gefallen, dass es eine Geschichte in der Geschichte gab. Ich habe schon einige Bücher gelesen, in denen mich genau das gestört hat, doch das lag dann meist daran, dass die beiden Geschichten nicht besonders gut verknüpft wurden oder eine der beiden Geschichten nicht so spannend war wie die andere. Hier war das jedoch überhaupt nicht der Fall! Katharina Secks Schreibstil hat mich sehr positiv überrascht, denn ihre Wortwahl ist perfekt auf die märchenhafte Geschichte abgestimmt und das ohne schwülstig oder aufgesetzt zu wirken. Ich würde ihren Schreibstil als sehr detailverliebt beschreiben, und das wirklich im positiven Sinn, denn ich hatte beim Lesen stets das Gefühl hautnah am Geschehen dabei zu sein und trotz den detaillierten Beschreibungen hat sich das Buch flüssig lesen lassen. Nun zu meinen Kritikpunkten. Die erste Hälfte des Buches hätte ich mit fünf Sternen (bzw. in meinem Fall: Blüten :D) bewertet, doch die zweite Hälfte war in meinen Augen etwas schwächer. Ich fand die Geschichte irgendwann sehr vorhersehbar und mochte auch die Wendung, die die Handlung genommen hat, nicht ganz so sehr. Auch die Spannung ist im zweiten Teil des Buches ziemlich abgeflaut, es gab zwar einen Höhepunkt, aber selbst der konnte mich nicht so sehr packen, wie ich es mir von einem Buch wünsche.  Trotz dieser Kritikpunkte muss ich allerdings sagen, dass ich das Lesen dieses Buches wirklich sehr genossen habe, und wenn es ein Buch schafft, mich beim Lesen so sehr in seine Atmosphäre hineinzuziehen, dann kann ich sowieso nicht anders als es zu mögen.

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