Profilbild von Tintenbluete

Tintenbluete

Posted on 14.2.2020

Als ich im Frühjahr des letzten Jahres den ersten Teil der Reihe gelesen habe, war ich hin und weg. Mit „Morgentau“ hat die Autorin eine einzigartige Geschichte erschaffen, die von jeder Menge Magie, interessanten Charakteren und emotionalen Momenten lebt – kein Wunder also, dass ich es kaum abwarten konnte, bis der Folgeband endlich als Taschenbuch erschienen ist.  „Abendsonne“ steigt mit einem Bericht über die vier verschiedenen Jahreszeiten ein, den die Protagonistin aus dem ersten Teil der Reihe, Maya Jasmine Morgentau, verfasst hat. Ich muss sagen, dass mir der erste Band noch sehr detailliert im Gedächtnis war, wem dies allerdings anders geht, wird meiner Meinung nach der Einstieg durch diesen kurzen Bericht erleichtert. In „Abendsonne“ steht die Bauerstochter Dahlia Evangeline Abendsonne im Mittelpunkt des Geschehens. Dahlia ist eine sehr temperamentvolle Protagonistin, die nicht selten eher impulsiv als überlegt handelt, durch ihre neugierige und liebevolle Art, aber doch sehr sympathisch ist. In manchen Situationen hat mich ihr unüberlegtes Verhalten zwar den Kopf schütteln lassen, jedoch hat sich das noch im Rahmen gehalten. Über die Liebesgeschichte in diesem Teil der Reihe kann ich gar nicht so viel sagen, da ich niemanden spoilern möchte. Es wird zwar relativ schnell klar, welche Jahreszeit hier im Fokus steht, aber das sollte doch jeder für sich selbst herausfinden. Was ich sagen kann, ist, dass die Liebesgeschichte wie in Band eins sehr emotional und auch nicht minder dramatisch ist. Man fiebert mit den beiden mit und würde an einigen Stellen am liebsten selbst in die Handlung eingreifen, denn Jennifer Wolf versteht es wirklich, den Leser zappeln zu lassen.  Jennifer Wolfs Schreibstil hat mir auch hier wieder sehr gut gefallen. Sie schafft es, mit nur wenigen Worten jede Menge Gefühl und Magie zu transportieren. Ich liebe die Welt, die sie in dieser Reihe erschaffen hat – sowohl das Reich der Göttin Gaia als auch die Stadt Hemera, in der dieser Teil größtenteils spielt, sind absolut zauberhaft. Schon auf den ersten Seiten hatte ich das Gefühl nach Hause zu kommen und konnte mich ohne weiteres in die Geschichte fallen lassen. Was mich im Vergleich zu „Morgentau“ etwas enttäuscht hat, war die Handlung bzw. der Spannungsbogen. Die erste Hälfte des Buches fand ich ziemlich vorhersehbar und wenig spannend. Im Grunde war mir auch schon auf den ersten Seiten klar, für wen sich Dahlia letztendlich entscheiden wird, da hätte die Autorin meiner Meinung nach etwas behutsamer vorgehen können, was das Ganze sicherlich etwas spannender gemacht hätte. Die zweite Hälfte des Buches hat jedoch vieles noch einmal herumgerissen. Zu Beginn des Buches hatte ich ein wenig die Befürchtung, dass sich die Geschichte von Band eins nur mit anderen Charakteren wiederholen könnte, das war letztendlich jedoch überhaupt nicht der Fall. Wie auch schon in "Morgentau" hat mich Jennifer Wolf mit einigen unerwarteten Wendungen und vor allem mit dem Ende, das wieder ziemlich dramatisch war, überraschen können. Und was mein Leserherz endgültig berührt hat, war, dass man auf den letzten Seiten auch noch einmal auf Maya und Nevis gestoßen ist.   Fazit Mit „Abendsonne“ ist Jennifer Wolf eine wundervolle Reihenfortsetzung gelungen, die von jeder Menge Emotionen und einer magischen Atmosphäre lebt, in die man beim Lesen am liebsten selbst durch die Buchseiten hinweg hineinkriechen würde.

zurück nach oben