Hannah Luise C.
Dieses Buch wird definitiv zu meinen Monatshighlights - wenn nicht sogar zu meinen Jahreshighlights 2020 - zählen. Inhalt: Nach einem schrecklichen Autounfall und acht Monaten Krankenhaus muss Ella zu ihrem Vater ziehen, zu dem sie schon seit Jahren keinen Kontakt mehr hat. Sie fühlt sich von ihm, seiner Frau und seinen beiden Stieftöchtern alles andere als willkommen geheißen. Am liebsten würde sie sofort wieder ausziehen. Und ganz bestimmt möchte sie nicht auf die elitäre Schule gehen, auf die ihre beiden Stiefschwestern gehen. Sie weiß von vornherein, dass die Schüler und Schülerinnen dort ihr das Leben ganz besonders schwer machen würden, wo sie selbst doch schon genug mit den Wunden und Narben der Vergangenheit zu kämpfen hat. Wortwörtlich. Doch ihre Therapeutin stimmt einem Umzug und einem Schulabschluss von Zuhause nur zu, wenn sie sich wieder in die Gesellschaft eingliedert. Sie braucht Freunde, ein Sicherheitsnetz, Menschen, die sie stützen. Und so entschließt sie nach langem Zögern, sich wenigstens wieder bei ihrem alten Internetfreund Cinder zu melden, in den sie immer noch heimlich verliebt ist. Er ist der Einzige, der sie versteht und der sie nicht komisch, abstoßend oder bemitleidend ansehen kann. Was sie nicht weiß, Cinder empfindet auch für sie mehr als nur Freundschaft. Doch kann das funktionieren, wenn Ella herausfindet, dass Cinder der angesagteste Newcomer in ganz Hollywood ist? Meine Meinung: Was die Handlung betrifft, verrät der Klappentext natürlich einiges und vieles kann man sich wahrscheinlich auch denken. Aber ohnehin schwimmt man in diesem Buch - wenn überhaupt - nicht lange in völliger Unwissenheit. Im Gegensatz zu Ella. Und deswegen ist das auch überhaupt nicht schlimm. Diese Geschichte lebt einfach sehr davon, wie sie erzählt wird und dieses „wie“ ist einfach wundervoll! Kurz gesagt: Schöne Handlung, hammer Schreibstil, tolle Charaktere! Ella ist eine wahnsinnig liebe, witzige und schlagfertige Protagonistin. Ella ist stark, ehrgeizig und tapfer. Aber genauso ist sie auch verzweifelt, traurig, wütend und einfach menschlich, man fühlt in jedem Satz dieses Buches mit ihr mit. Es geht einem selbst nicht gut, wenn es ihr nicht gut geht. Es tut einem weh, wenn sie unfair und rücksichtslos behandelt wird. Man schmunzelt gemeinsam mit ihr und ist zusammen mit ihr verliebt. Und Cinder ist … Cinder ist eben Cinder. Oder Brian. Ich glaube jeder, der das Buch gelesen hat, weiß, was ich meine! Oh man, was ist der nur für ein angeberischer, selbstverliebter, gut aussehender, charmanter, witziger und eben doch auch liebenswerter Charakter?! Aber machen wir uns nichts vor, wer findet gerade solche Typen in Büchern nicht auch wenigstens heimlich ein wenig sehr anziehend. (Ganz vielleicht macht ihn die Tatsache, dass er sich selbst scheinbar unwiderstehlich findet, ja wenigstens ein klitzekleines bisschen realistischer in seiner Rolle als bekannter Filmstar?) Alles in allem haben mich die beiden also definitiv überzeugen können. Ganz besonders geliebt habe ich übrigens die Chatverläufe zwischen Ella und Cinder. Ich wünschte, ich hätte manchmal auch solche Antworten parat. Ich musste bestimmt bei jedem zweiten Satz dieser Chats zumindest schmunzeln. Das ging überhaupt nicht anders. Auch die Nebencharaktere haben mir übrigens unglaublich gut gefallen. Jede Figur dieses Buches war für mich greifbar und nachvollziehbar und ich habe so viele von ihnen mit den Seiten liebgewonnen. (Sogar Ana mochte ich, einfach weil sie so gut geschrieben war. Auf meiner Sympathieskala hat sie es trotzdem nicht weit nach oben geschafft.) Ich bereue es ein bisschen, dass dieses Buch so lange bei mir ungelesen rumlag. Ich kann es jedem, den die Handlung auch nur ein bisschen anspricht oder dem das Genre ganz allgemein vielleicht gefallen könnte, nur empfehlen. Dieses Buch ist nicht umsonst ein Highlight vieler, die es gelesen haben. Es ist so, so gut! Ich liebe es, anders kann ich es einfach nicht sagen! Und das beschreiben auch all meine Worte letztendlich nicht gut genug. Also lest es am besten einfach selbst!