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kate

Posted on 14.2.2020

Als ich das erste Mal die Kurzbeschreibung zu „Locked In - Wach auf, wenn du kannst“ gelesen habe, hat mich die Thematik Wachkoma sofort angesprochen. Erwartet habe ich einen aufregenden Thriller mit der Jagd nach dem Täter und dem Bangen mit Amy. Doch leider muss ich sagen, dass das Buch eher ein mittelmäßiger Thriller war, wobei Thriller hier zu viel gesagt wäre. Ein Roman mit Thriller-Elementen trifft es wahrscheinlich besser. In „Locked in - Wach auf, wenn du kannst“ gibt es mehrere Erzählperspektiven. Sowohl Alex, die Journalistin und „Ermittlerin“, als auch Amy, das Opfer, kommen zu Wort. Außerdem Jacob, bei dem man erst nach und nach erfährt, wie er genau mit dem Geschehen zusammen hängt. Dazu gibt es Zeitsprünge, da die Abschnitte, die Amy erzählt teilweise in der Vergangenheit spielt. So baut sich nach und nach Spannung auf und wie ein Mosaikbild, setzt sich nach und nach alles zusammen. Vielleicht lag es daran, dass zwischen den Personen und Zeiten gesprungen wurde, aber ich konnte keinen Zugang zu den Charakteren finden. Bei Alex schwankte ich immer zwischen Sympathie und dem nicht-nachvollzieh-können ihres Handelns. Jacobs Rolle war mir eigentlich direkt klar, sodass es auch da keinen Überraschungsmoment gab. Eher im Gegenteil, ich hatte schon recht früh den richtigen Verdacht, wer der Täter sein konnte. Auch wenn die Autorin zum Schluss hin eine falsche Fährte gelegt hatte und so kurzzeitig nochmals Spannung reingebracht hat. Der Spannungsbogen waren ebenfalls eher ein Auf und Ab. Mal konnte mich die Geschichte mitreißen, mal hatte ich eher das Gefühl das alles vor sich hin plätschert. Ich könnte sogar jetzt nicht genau benennen, wer denn jetzt im Vordergrund stand. Amy und ihre Geschichte oder der Versuch von Alex wieder ins Leben zurück zu finden. Mich persönlich hätte die erste Variante mehr interessiert, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass sie zu kurz gekommen ist, auch wenn sich das Buch eigentlich genau darum dreht. Auch das Ende war eher Mittelmaß. Ich würde sogar zum Happy End tendieren, wenn man Amy Geschichte bei Seite lässt. Das war mir ehrlich gesagt zu schwammig und die Konfrontation mit dem Täter hat die Autorin ebenfalls irgendwie unter den Tisch gekehrt. Da hätte nochmals einiges an Spannung aufgebaut werden und somit einen viel mitreißenden Showdown bieten können. Fazit „Locked in - Wach auf, wenn du kannst“ von Holly Seddon ist für mich schwer zu bewerten. Ich hatte das Gefühl, dass die Geschichte sich nicht entscheiden konnte, ob es ein Thriller oder ein Roman mit Thriller-Elementen ist. So bleibt der Roman in meinen Augen nur Mittelmaß, der es nicht schaffen konnte mich mitzureißen.

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