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Tintenbluete

Posted on 14.2.2020

„Dash & Lily – Ein Winterwunder“ ist ein Buch, das wirklich schon Jahre auf meiner Wunschliste stand, bis ich es diesen Winter endlich gelesen habe. Besonders das winterliche Setting in Manhattan und die Idee mit dem Notizbuch haben mich sehr angesprochen und neugierig auf das Buch gemacht. Ich bin also mit einigermaßen hohen Erwartungen, aber auch einer großen Vorfreude an das Buch herangegangen. Schon auf den ersten Seiten musste ich feststellen, dass der Schreibstil der Autoren nicht hundertprozentig mein Fall ist. Die Geschichte wird immer abwechselnd aus Dashs und Lilys Perspektive erzählt, wobei man natürlich immer bedenken muss, dass die beiden noch sehr jung sind und sich dementsprechend auch anders ausdrücken als man selbst es vielleicht tut. Allerdings muss ich trotzdem sagen, dass mich ihre Erzählstimmen einfach nicht überzeugen konnten und ich stellenweise immer wieder den Eindruck hatte, dass einige Sätze sehr gestelzt wirkten. Diesbezüglich ist mir natürlich auch bewusst, dass diese doch sehr speziellen Ausdrucksweisen der beiden wohl auch absichtlich gewählt wurden, um ihre Persönlichkeiten zu unterstreichen. Sowohl Lily als auch Dash haben etwas sehr Eigenes an sich und wirken auf keinen Fall flach oder gewöhnlich. Beide sind sehr nachdenklich und eher introvertiert, haben mit größeren und kleineren Problemen des Erwachsenwerdens zu kämpfen und beherrschen auch prima die hohe Kunst des Sarkasmus‘. Jedoch fand ich das Verhalten und die Gedankengänge der beiden in einigen Situationen so schräg, dass es mir schwer fiel, mich in sie hineinzuversetzen und richtig mit ihnen warm zu werden. Wie bereits erwähnt, habe ich mich ja besonders auf den Flair des winterlichen Manhattans in der Vorweihnachtszeit gefreut. Diesbezüglich wurden meine Erwartungen aber leider komplett enttäuscht. Obwohl es hin und wieder Umgebungsbeschreibungen gab, konnten die Autoren es einfach nicht schaffen, mich wirklich an den Schauplatz mitzunehmen. Ich hatte viel mehr das Gefühl, dass die Geschichte auch an jedem anderen Ort hätte spielen können, weil das sowieso keinen Unterschied gemacht hätte. Und hier ist auch noch einmal zu betonen, dass das Buch kein typisches Weihnachtsbuch ist – wie der Klappentext vielleicht vermuten lassen würde –, sondern größtenteils in der Zeit zwischen den Jahren spielt. Wer also speziell nach einem Buch sucht, das Weihnachtsstimmung aufkommen lässt, ist hiermit vermutlich nicht so gut bedient. Die Grundidee der Geschichte mit der Kommunikation über das Notizbuch gefällt mir wirklich sehr gut und habe ich auch in dieser Form noch nicht gelesen. Durch diese Ausgangssituation bleibt den Protagonisten auch genügend Zeit, um sich wirklich und wahrhaftig kennenzulernen, auch wenn sie sich noch nicht ein einziges Mal tatsächlich gesehen haben. Das hat mir insofern sehr gut gefallen, dass dem Leser hier mal eine Liebesgeschichte geboten wird, die nicht so stark von Oberflächlichkeiten bestimmt ist, wie wir es zum Beispiel aus dem New Adult-Genre zu Genüge kennen. Andererseits hat sich die Geschichte für meinen Geschmack aber zu sehr gezogen, sodass ich mich leider stellenweise auch dazu zwingen musste weiterzulesen. Fazit „Dash & Lily – Ein Winterwunder“ ist ein sehr spezielles Buch, das auch über sehr eigene Protagonisten verfügt und ein relativ langsames Erzähltempo aufweist. Meinen Geschmack hat es damit nicht ganz getroffen, aber ich könnte mir vorstellen, dass gerade jüngere Leserinnen, die auf der Suche nach einer Liebesgeschichte sind, die nicht primär durch Oberflächlichkeiten geprägt ist, ihren Spaß mit dem Buch haben werden.

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