comicnewbie
Wer Myre gelesen hat, wird gemerkt haben, dass Claudya Schmidt gerne auch mal mehrere Panels auf Text verzichtet, und die Geschichte nur mit ihren atemberaubenden Zeichnungen erzählt. Bei Haunter of Dreams setzt sie noch einen drauf. Abgesehen von einer Doppelseite am Anfang wird die Geschichte nämlich komplett ohne Text erzählt. Zur eigentlichen Geschichte kann ich leider nicht viel sagen, ohne zu viel zu veraten. Deshalb nur einmal das Nötigste: In der Geschichte begleiten wir einen kleinen Hasen durch einen Traum. Wie Träume so sind, wird oft das Setting gewechselt und es kann innerhalb kürzester Zeit vom einen Ereignis ins andere kippen. Traumhaft gut erzählt Die Art wie der Traum hier umgesetzt wird ist einfach einmalig. Die Schauplätze wechseln immer wieder und die Übergänge sind dabei so geschmeidig, wie es nur in einem Traum passiert. Wenn ihr euch darauf einlassen könnt, erzeugt Haunter of Dreams einen Sog, der euch packen und bis zum Ende mitreißen wird. Wie in einem Traum geht es von Bild zu Bild und von Szenario zu Szenario und man sich’s versieht, ist es auf einmal vorbei. Dadurch, dass es keine Texte gibt, kann man die Bilder für sich sprechen und das Tempo vorgeben lassen. Ich habe diesen Comic danach nochmal gelesen, um die Bilder und die Geschehnisse mehr auf mich wirken zu lassen. Doch auch beim zweiten Mal wurde ich nach wenigen Seiten mitgerissen und habe ihn viel zu schnell gelesen. So schön kann Comic sein Wer die Optik von Myre mochte, bekommt hier noch einmal eine Schippe mehr geboten. Es ist unglaublich wie gut Claudya Schmidt zeichnen kann. Ich kenne kein Comic, kein Bild und kein anderes Medium, das da in Sachen Schönheit mithalten kann. Das ist natürlich alles Geschmacksache, aber Holy Shit kann die Frau malen. Ob man jetzt jede Art von Geschichte so erzählen kann, ist eine andere Frage, aber besonders hier passt es einfach perfekt. Fazit Haunter of Dreams ist kein Comic, wie man es gewohnt ist, oder erwartet. Haunter of Dreams ist ein Kunstwerk, wie man sie in diesem Genre nur selten findet. Durch den fehlenden Text ist man sehr schnell durch, allerdings sollte man diesen Band eh mindestens zweimal “lesen” um alles auf sich wirken zu lassen. Außerdem ist es ein Band, den ich immer mal wieder aus dem Regal holen werde, einfach um mir die wunderschönen Bilder an zu sehen. Wie ein Artbook, dass oben drein noch eine schöne Geschichte bietet.