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Franzi

Posted on 14.2.2020

Die dänische Bestseller-Autorin beschreibt in ihrem neuen Buch ein Szenarium, in das sich heutzutage kaum ein Jugendlicher oder Erwachsener unter 50 Jahren in Deutschland hineinversetzen kann: Was geschieht, wenn in Deutschland plötzlich Krieg ausbrechen würde, man in seinem eigenen Heim nicht mehr sicher ist und man in ein fremdes Land flüchten muss? Dort als Flüchtling muss man eine kleine Ewigkeit lang auf Asyl warten, baut sich anschließend eine Existenz auf und fühlt sich aber nie wirklich heimisch irgendwo. Weder in seinem Heimatland, da man ja „weggelaufen“ ist, noch in seiner neuen Wahlheimat, denn dort ist man ja nur als Flüchtling hingekommen. Wie auch schon in ihrem Vorgängerroman „Nichts – Was im Leben wichtig ist“ schreibt Janne Teller in einer sehr direkten und eindringlichen Sprache über ein Thema, das höchst brisant ist, aber doch wenig beim Namen genannt wird. Sie beschreibt ein Szenario, das erschreckend einleuchtend und nachvollziehbar ist und ganz stark zum Nachdenken über das eigene Weltbild anregt. Denn wer von uns hat sich wirklich schon einmal in die Lage eines Flüchtlings hier bei uns in Deutschland hineinversetzt um nachzuvollziehen, wie es ihm wohl ergehen mag? Im Nachwort geht sie auf die Realität ihres Szenarios ein und ihre Beweggründe ein solches zu schreiben. Auch dies ist sehr informativ. Illustriert wurde dieses Buch mit Zeichnungen von Helle Vibeke Jensen. Die Zeichnungen charakterisieren dieses Buch noch einmal zusätzlich, denn sie sind zwar sehr schlicht, sagen aber doch eine Menge aus und erzeugen ein gewisses Kopfkino beim Leser. Das Besondere an diesem Buch ist der Einband, denn das Buch hat die Form eines Reisepasses.

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