Ramona Kielfeder
Klischeebehaftet oder überraschend neu? Vincent Kliesch hat mit diesem Roman ein großartiges Debüt veröffentlicht! Die Kurzbeschreibung hat mich zweifeln lassen, ob der Autor nicht nur ein paar Tote und einen vollkommen klischeebehafteten Ermittler in eine Tüte gesteckt und dann mal gewartet hat, was dabei herauskommt. Der Autor hat nicht nur etwas Neues erschaffen, er hat es ebenso geschafft, mich damit zu begeistern. Voller Spannung habe ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen und nur wenige, qualvolle Pausen in Anspruch genommen. Die Handlung ist zweigeteilt. Einmal schildert sie das grauenvolle Verbrechen, welches Kern vor ein paar Jahren aufgedeckt hat. Darin liegen seine tiefsten Ängste begründet, weshalb er auch privat vor dem Aus steht. Dann gibt es natürlich die Handlung in der Gegenwart, die sich mit dem neuen Verbrechen beschäftigt. Diese Verbrechen sind insofern interessant, weil sie zu Beginn unerklärbar wirken. Erst eine winzige Entdeckung von Kern bringt die erste Wende. Doch der tapfere Ermittler hängt nicht nur an seinem aktuellen Fall fest, er muss sich auch immer häufiger der Vergangenheit stellen. Dabei kommt er dem Täter von damals ungeahnt näher, was sich positiv auf seine aktuellen Aufklärungsprobleme auswirkt. Es entwickelt sich ein interessantes Gespann und Kern muss sich seinen Ängsten stellen, wenn er ihnen entfliehen möchte. Zudem hat der Autor sich explizit mit Engeln beschäftigt, was ich persönlich sehr interessant fand. Wer dazu jedoch näheres wissen möchte, der muss das Buch lesen… Dieses Buch, empfehle ich nämlich weiter! An Krimibegeisterte Spurenleser und alle, die es werden wollen!