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lisafolsen

Posted on 14.2.2020

Vorneweg sollte ich erwähnen, dass ich die ungekürzte Romanfassung über Spotify gehört habe. Die Sprecherin war akzeptabel, hat stellenweise Ellas Naivität mit ihrer Stimme noch mehr betont. Ich mochte Tami Fischers Schreibstil, der sich locker leicht lesen lies. Auch das „Wordlbuilding“ also die Erschaffung von Fletcher ist zu Beginn sehr gelungen. Das waren allerdings schon die positiven Aspekte. Die Story entsprach genau der Thematik, die ich eigentlich versuche zu meiden. Dieser klassische nerdiges, naives Mädchen trifft auf geheimnisvollen Bad Boy, mit einem dunklen Geheimnis, Plot. 100 Mal gelesen, noch nie wirklich überzeugt von dem Konzept. Trotzdem wollte ich dem Buch eine Chance geben, weil es so gehypted wurde und weil ich Tami Fischer schon seit Jahren bei Youtube verfolge. Leider hat mich die Geschichte aber absolut enttäuscht und ich bin zwischendurch immer wieder kurz davor gewesen sie abzubrechen. Was mir gefehlt hat waren bunte, dreidimensionale Nebencharaktere, mit denen man sich identifizieren konnte. Summer und Savannah konnte ich nie auseinanderhalten, weil sie für mich absolut blass geblieben sind. Ella hat sich von Seite eins bis zur allerletzten Seite nicht weiterentwickelt. Ches ist dauernd dieser Ich-bin-nicht-gut-genug-für-dich Kerl, der ja ach so heiß ist – darüber hinaus ist meiner Meinung nach sehr wenig, bis nicht passiert. Auch die „Beziehung“ der beiden hat sich nicht wirklich entwickelt, sondern ist einfach passiert (Instalove) und danach kam nicht mehr viel. Gute, wortgewandte Erotikszenen mit wirklicher Leidenschaft sucht man hier vergebens. Es bleibt bei platten Sätzen, die man so oder so ähnlich in hundert anderen NA – Romanen so schon gelesen hat. Normalerweise habe ich auch kein Problem mit Klischees, weil man auch mit diesen ganz gut arbeiten kann, nur leider war die Story voll davon. Ich hätte mir einen (deutlich) minimalistischeren der Klischees gewünscht. Oder das, dass ein oder andere aufgebrochen wird. Was mich am meisten genervt hat war, dass die ganze Story darauf aufgebaut ist Chesters Geheimnis zu erfahren, als es dann mal (endlich) gänzlich ans Licht kam, war es (wie erwartet) überhaupt nicht schlimm. Zwischendurch gab es zu viele Füllszenen, die alles künstlich in die Länge gezogen haben. Auch viele Ereignisse sind meiner Meinung nach sehr unrealistisch und überdramatisiert dargestellt. Vielleicht bin ich auch einfach die falsche Zielgruppe für das Buch gewesen und die vielen positiven Rezensionen sprechen sicherlich auch für sich. Ich hätte Burning Bridges gerne gemocht.

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